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ORF/Peter Matha
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Wirtschaft

TIWAG-Preissenkung für AK „Verhöhnung“

Nach der Ankündigung der Landesenergiegesellschaft TIWAG, die Strompreise im Herbst um zehn bis 15 Prozent wieder zu senken, spricht die Tiroler Arbeiterkammer (AK) von einer „Verhöhnung der Stromkunden“. Nach der großen Strompreiserhöhung im Juli, sei das „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, kritisierte die AK.

Mit der bevorstehenden Tariferhöhung steigt der reine Strompreis für TIWAG-Kunden von knapp zehn auf gut 22 Cent pro Kilowattstunde, sofern die Betroffenen einem neuen Vertrag zustimmen und somit vorerst in den Genuss eines kleinen Bonus kommen. Ansonsten steigt der Strompreis sogar auf mehr als 25 Cent/kWh. Mit der jetzt angekündigten Preissenkung für Herbst gebe es in der Praxis nur eine Entlastung um zwei Cent/kWh, kritisierte AK-Präsident Erwin Zangerl am Donnerstag.

Die Arbeiterkammer verlangte eine Senkung von mindestens zehn Cent. Sie ortete zugleich weiterhin eine große Intransparenz bei der Preisgestaltung durch die TIWAG. Die Führung des Landesunternehmens habe offensichtlich Schwierigkeiten, „den Menschen den scheinbar so komplizierten Strompreis zu erklären, weil sie dann ihr Geschäftsmodell offenlegen müsste“. Das sei nicht kunden- sondern ausschließlich gewinnorientiert.

AK sieht Probleme für Privatkunden und auch Unternehmen

Die Arbeiterkammer verlangte, dass die heimischen Kunden mit günstiger Energie versorgt werden müssen. Das sei die Aufgabe eines öffentlichen Unternehmens wie der TIWAG. Die AK hat wegen der Preisgestaltung das Landesunternehmen geklagt – mehr dazu in AK bringt Klage gegen TIWAG ein.

Die AK verwies in ihrer Reaktion auf die TIWAG-Ankündigung, den Strompreis im Herbst wieder etwas zu senken, auf massive Kostensteigerungen etwa für Kundinnen und Kunden, die mit Strom heizen müssen. Mit derartigen Fällen sei die AK-Beratung laufend konfrontiert. Die Einmalzahlungen des Landes als Unterstützung für Betroffene seien keine wirkliche Lösung und würden die Inflation weiter anheizen. Auch Unternehmen würden aufgrund der gestiegenen Strompreise zunehmend unter Druck geraten, so die AK.