Wasserstoffzug des Herstellers Stadler Rail
ZVB AG
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Politik

Land gibt grünes Licht für Wasserstoffbahn

Die Tiroler Landesregierung wird in ihrer Sitzung am Dienstag die vom Zillertal geforderte Wasserstoffbahn beschließen. Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) informierte die Bürgermeister und Tourismusverbände im Tal bereits schriftlich. Das Schreiben liegt dem ORF Tirol vor.

Geht es nach den Touristikern im Zillertal, könnte die Wasserstoffbahn längst auf Schiene sein. Seitens des Landes stand man aber bisher auf der Bremse. Die Kostenschätzungen der Zillertalbahn und jene, die das Land Tirol bei einer externen Firma in Auftrag gegeben hatte, lagen bis zuletzt deutlich auseinander. Deshalb vertagten im Mai Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) und auch Mattle ein Ja der Landesregierung – sehr zum Unmut des Aufsichtsratsvorsitzenden der Zillertalbahn, Franz Hörl – mehr dazu in Aufregung um Zukunft der Zillertalbahn.

Mattle stellt Antrag auf Umsetzung

Die Wasserstofftechnologie für eine Bahn im Zillertal war von Anfang an nicht unumstritten: zu ineffizient, zu teuer und zu riskant, was die Folgekosten betrifft, legen Gegner auf die Waagschale. Von einer Pilotregion mit Strahlkraft sprechen die Touristiker und einige Bürgermeister im Zillertal. Sie wollen keine Bahn mit Oberleitung und verweisen auf den eigenen Strom zur Wasserstoffproduktion. Zudem dränge die Zeit, heißt es.

Vor allem Landeshauptmann Mattle drückte wie angekündigt in dieser Causa aufs Tempo, wie er in dem Schreiben ans Zillertal auch festhielt. Er wird den Regierungsantrag einbringen und holte sich im Vorfeld den Segen des roten Regierungspartners. Hier war zuletzt ja Zumtobel nicht zu 100 Prozent von der Wasserstofflösung überzeugt.

Bewusste Entscheidung für Innovation

Innovationen würden auf den ersten Blick mehr Kosten, als Standardprodukte verursachen, schrieb Mattle in dem Brief an die Orts- und TVB-Chefs. Bei neuen Wegen gebe es auch unbekannte Abzweigungen, aber letztlich würden die Vorteile und das Zukunftspotenzial überwiegen, gab sich Mattle zuversichtlich. Für eine Wasserstoffbahn samt Wasserstofferzeugung im Zillertal benötige es Mut, Mattle sprach von einem Jahrhundertprojekt.

Mit rund 130 Millionen Euro rechnet man bei den Zillertaler Verkehrsbetrieben für die neue Wasserstoffbahn. Die Gemeinden im Zillertal, vor allem aber die Tourismusverbände haben eine finanzielle Beteiligung an den Kosten zugesagt. Offen ist allerdings noch, ob sich auch der Bund an den Kosten beteiligen wird. Weitere Details zur Umsetzung will Mattle am Dienstag bekanntgeben.