Jäger mit Gewehr sitzt an
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Chronik

Unterstützungsteam für Wolfsjagd in Osttirol

Nach den jüngsten Schafrissen in Obertilliach hat die Landesregierung am Montag einen vierten Wolf in Osttirol zum Abschuss freigegeben. Bei der Jagd auf die Wölfe steht den Jägern in Obertilliach erstmals ein Unterstützungsteam aus zwölf Personen zur Seite.

Am Freitag wurde bekannt, dass in Obertilliach 33 Schafe tot aufgefunden worden. Fünf Tiere mussten notgetötet werden, sechs weitere Schafe wurden verletzt gefunden. Rund 35 Schafe wurden zu dem Zeitpunkt noch vermisst – mehr dazu in Osttirol: 38 Schafe tot – 35 noch vermisst.

Vierter Wolf in Osttirol zum Abschuss freigegeben

Auf Ersuchen des Jagdausübungsberechtigten und der Agrargemeinschaft kommt nun erstmals ein professionelles Unterstützungsteam des Landes bei der Wolfsjagd zum Einsatz. Zudem gab die Landesregierung einen weiteren Wolf zum Abschuss frei: „Damit können in Osttirol ab Mitternacht in Summe vier Wölfe erlegt werden, zwei davon in Obertilliach und mehreren umliegenden Jagdgebieten“, erklärte LHStv Josef Geisler (ÖVP).

Das Unterstützungsteam, das in einem ersten Schritt in Obertilliach zum Einsatz kommt, besteht aus bis zu zwölf Personen. Diese verfügen nach Angaben des Landes nicht nur über die notwendige fachliche Qualifikation, sondern auch über die zeitlichen Ressourcen und entsprechende Ausrüstung für die Jagd auf Wölfe.

Kein Vorwurf an Jägerschaft

Dass es bisher nicht gelungen sei, einen Wolf zu schießen, möchte er der Jägerschaft nicht zum Vorwurf machen, so Geisler. „Wölfe zu bejagen, ist alles andere als trivial und zudem zeitintensiv. Deshalb haben wir in der Novelle des Jagdgesetzes vorgesorgt und die Möglichkeit geschaffen, dass sich die Jägerschaft Unterstützung holt. Von dieser Möglichkeit machen der Jagdausübungsberechtigte und die Agrargemeinschaft in Obertilliach jetzt Gebrauch.“

An die Jäger in den 107 Osttiroler Jagdgebieten, in denen laut den vier in Osttirol gültigen Abschussverordnungen ein Wolf geschossen werden darf, appellierte Geisler weiterhin alles zu versuchen, um die Abschussanordnungen zu erfüllen: „Niemand von uns darf und kann die Hände in den Schoß legen.“

Derzeit fünf Abschussverordnungen in Kraft

In Summe sind in Tirol derzeit fünf Abschussverordnungen für einen Wolf in Kraft, vier in Osttirol und eine im Ötztal.