Schafe in einem Wald
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Tiere

Osttirol: 38 Schafe tot – 35 noch vermisst

In Obertilliach (Bezirk Lienz) sind 33 Schafe tot aufgefunden worden. Fünf Tiere mussten notgetötet werden, sechs weitere Schafe wurden verletzt gefunden, teilte das Land mit. Rund 35 Schafe werden aktuell noch vermisst. Vermutlich handle es sich um Risse durch einen Wolf.

Erst vor wenigen Tagen hatten die Bauern ihre Tiere auf die Alm getrieben. Jetzt mussten sie die Schafe wieder in Sicherheit bringen, meinte Matthias Scherer, Bürgermeister von Obertilliach: „Gerüchte haben sich dann bewahrheitet, so dass die Bauern die Schafe aufgrund der Risse im Tilliacher Tal abgetrieben haben.“ An die 30 Stück tote Schafe habe man dort gefunden, von weiteren fehlt noch jede Spur.

Laut Land könnten die Tiere einem oder mehreren Wölfen bzw. anderen Beutegreifern zum Opfer gefallen sein. Das legen die Bissspuren nahe. Der Amtstierarzt wurde bereits informiert. Er wird die Tiere untersuchen. Erst dann gebe es genauere Informationen.

Zuletzt mehrere Schafsrisse in Osttirol

In den vergangenen Wochen wurden in der Gegend schon häufiger Risse von Nutztieren festgestellt. Das Land erließ bereits drei Abschussverordnungen für „Schadwölfe“ in Osttirol – mehr dazu in Abschusserlaubnis für weiteren Wolf. Das nun betroffene Gebiete ist Teil davon.

Derzeit stehe die Almsaison noch am Anfang. Die Bauern seien alle verunsichert, so Bürgermeister Scherer: „Man weiß momentan noch nicht wirklich, was tun, Almwirtschaft weiter betreiben oder doch lassen?“ Fragen wie diese würden jetzt wieder die Bauern beschäftigen. Vor allem weil so viele Tiere innerhalb von nur wenigen Tagen getötet wurden, sei die Situation angespannt, meinte er.

Bereits fünf Wolfsabschüsse in Kärnten

Seit mehreren Monaten gibt es in Tirol eine neue gesetzliche Grundlage im Umgang mit Beutegreifern wie Wolf oder Bär. Das Land kann nach bestimmten Voraussetzungen den Abschuss eines „Problemtieres“ per Verordnung ermöglichen. Die Jägerschaft signalisierte dazu mehrmals ihre Bereitschaft. Ein Abschuss eines Wolfes wurde in Tirol bisher nicht bekannt.

Auch in Kärnten gibt es eine neue rechtliche Grundlage für eine Entnahme bzw. den Abschuss von Beutegreifern. Bisher wurden fünf Wölfe in Kärnten geschossen – mehr dazu in Zweiter Wolfsabschuss in dieser Woche