Abgesperrter Weg, Uferpromenade, im Hintergrund Polizisten
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Gericht

Toter Sechsjähriger: Vater bleibt in U-Haft

Der Vater des sechsjährigen Buben, der Ende August tot in der Kitzbüheler Ache in St. Johann in Tirol aufgefunden worden war, bleibt in U-Haft. Die Untersuchungshaft gegen den 38-Jährigen wurde wegen Tatbegehungsgefahr verlängert, teilte das Landesgericht am Dienstag mit.

Die zuletzt vom Oberlandesgericht (OLG) Innsbruck nach einer Beschwerde des Anwalts des Vaters zudem angenommene Verdunkelungsgefahr lag allerdings nicht mehr vor. Das hänge damit zusammen, dass dieser Haftgrund aufgrund der Gesetzeslage nach zwei Monaten nicht mehr herangezogen werden darf, sagte Gerichtssprecherin Birgit Fink zur APA.

Der Vater ist weiter dringend tatverdächtig, seinen Sohn umgebracht und eine Straftat vorgetäuscht zu haben – mehr dazu in Toter Bub: Vater in Untersuchungshaft.

Polizei ging zunächst von Raubüberfall aus

Ursprünglich war man in dem Fall, der auch international Schlagzeilen machte, von einem Raubüberfall auf den Vater ausgegangen. Der Mann soll in der Nacht auf einer Promenade neben der Ache von einem Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen und beraubt worden sein. Danach soll der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Ache gestürzt und dort ertrunken sein.

Kitzbühler Ache, Uferbereich in St. Johann
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In der Kitzbüheler Ache in St. Johann ertrank der Sechsjährige am 28. August 2022

Vater ins Visier der Ermittler geraten

Nach monatelangen intensiven Ermittlungen, bei denen sich keine heiße Spur nach dem angeblichen Räuber herauskristallisierte, geriet der 38-Jährige ins Visier und wurde schließlich am 27. Februar festgenommen. Er soll den Buben getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben. Konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten.