Wenn es um das „Gedächtnis Tirols“ geht, zählen die Tiroler Landesmuseen mit ihren reichen Sammlungsbeständen zu den wesentlichen Einrichtungen. Das Ferdinandeum in Innsbruck sei ein zentraler Teil davon, betonte Landeshauptmann und Kulturreferent Anton Mattle (ÖVP) am Dienstag.
Wie die Landesregierung beschloss, trägt das Land die Kosten für den Um- und Ausbau in Höhe von 47,8 Millionen Euro. Indexangepasst – damit sind künftige, wahrscheinliche Preissteigerungen eingerechnet – liegen die Kosten bei 58,9 Millionen Euro. Das Land rechnet bis 2027 mit einer jährlichen Indexsteigerung von ca. 5,4 Prozent.
Museumsbetrieb nach internationalen Standards
Nach dem Umbau soll das Ferdinandeum einen Museumsbetrieb nach internationalen Standards nachhaltig gewährleisten, wurde betont. „Von einer neugestalteten barrierefreien Begegnungszone im Erdgeschoß mit Gastrobereich über besser nutzbare Ausstellungsflächen bis hin zu einem Veranstaltungssaal mit Dachaufsatz, der Platz für bis zu 250 Personen bieten wird – alles stets unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz“, betonte Mattle.
Dementsprechend liege ein Fokus auch auf der Erneuerung der gesamten Gebäude- und Klimatechnik und der Schaffung eines von drei Seiten barrierefreien Zugangs zum Erdgeschoß samt Kassa, Shop und Museumscafe. Zudem wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Ferdinandeums errichtet.
Eines der größten Hochbauprojekte des Landes
Der Umbau sei eines der größten Hochbauprojekte des Landes und fuße auf den Planungen der Marte.Marte Architekten ZT GmbH aus Feldkirch, die auch für andere herausragende Kulturbauten wie zum Beispiel die Landesgalerie Niederösterreich in Krems verantwortlich zeichne, so Hochbaulandesrat Georg Dornauer (SPÖ).
Ferdinandeum-Direktor Karl C. Berger betonte, dass das Land mit dem Beschluss der Landesregierung zu einem Museum der Zukunft werde: „Ein offener Ort für alle, der Resonanzraum für gesellschaftliche Entwicklungen und Forum für Kunst und Kultur.“ Wie Vereinsobmann Franz Pegger sagte, könne das Museum künftig die wertvollen Sammlungen in moderner und effizienter Weise präsentieren.
Neuer Geschäftsführer der Landesmuseen ab Dezember
Der bisherige Direktor des vorarlberg museum, Andreas Rudigier, wird mit 1. Dezember neuer Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen. Der 58-jährige Kunsthistoriker folgt auf den bisherigen interimistischen Leiter Berger – mehr dazu in Neuer Geschäftsführer für Landesmuseen.
Umbaupläne zunächst mit 36 Millionen Euro beziffert
Bereits im Juni 2021 hatte das Vorarlberger Architekturbüro den Zuschlag für den Ferdinandeum-Umbau erhalten. Damals wurden 36 Millionen Euro für den Umbau veranschlagt – mehr dazu in Tiroler Landesmuseen 2023 mit Umbauplan.