Andreas Steibl
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Wirtschaft

TVB Ischgl-Paznaun: Steibl bleibt freigestellt

Der frühere Geschäftsführer des Tourismusverbandes (TVB) Ischgl-Paznaun, Andreas Steibl, bleibt bis auf weiteres vom Dienst freigestellt. Das entschied der Aufsichtstrat am Mittwoch. Steibl war im Herbst 2021 gekündigt worden. Das hatte er in einem Arbeitsprozess angefochten und vor kurzem Recht bekommen.

Wie Myriam Walser, Aufsichtsratsvorsitzende des TVB Ischgl-Paznaun, gegenüber dem ORF Tirol erklärte, werde man wegen des Urteils im Arbeitsprozesses in Berufung gehen. Damit folge man der Meinung des Vorstands des TVB und des Anwalts. Vorerst bleibe Andreas Steibl jedenfalls vom Dienst freigestellt, erklärte Walser. Über eine mögliche Entgeltfortzahlung wollte die Vorsitzende des Aufsichtsrats nichts sagen.

Myriam Walser
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Myriam Walser kündigt eine weitere Runde im Arbeitsprozess gegen Andreas Steibl an

Einziger Tagesordnungspunkt bei Aufsichtsratssitzung

Bei der Sitzung des Aufsichtsrates des TVB Ischgl-Paznaun am Mittwoch gab es nur einen Tagesordnungspunkt. Dabei mussten die zwölf Aufsichtsräte und die beiden Bürgermeister der Gemeinden Kappl und Galtür die Frage klären, wie man weiter in der Causa Steibl vorgehen will. Das Dienstverhältnis mit dem einst gekündigten Geschäftsführer ist nach einem Gerichtsurteil wieder aufrecht.

Andreas Steibl war Anfang April erfolgreich gegen seine Kündigung von seinem Posten des Geschäftsführers vorgegangen. Ein Urteil des Landesgerichts Innsbruck hatte ihm Recht gegeben. Steibl wolle jedenfalls wieder in den TVB zurückkehren, sagte er in einer Reaktion auf das Urteil – mehr dazu in Gericht hebt Steibl-Kündigung auf.

Gericht räumte Anspruch auf Entgelt ein

„Ob er dort arbeiten kann, hängt vom Tourismusverband ab. Er ist arbeitsbereit und tritt jeden Tag sofort an, wenn es gewünscht ist“, sagte Steibls Rechtsanwalt Markus Orgler vor der Sitzung des Aufsichtsrats gegenüber dem ORF Tirol. Steibl habe keinen Anspruch auf eine Beschäftigung, sondern auf ein Entgelt. Und er müsse zur Verfügung stehen, wenn er angefragt wird. Bisher sei das nicht passiert.

Im Zivilprozess gegen die Kündigung hat Orgler damit argumentiert, dass die Marke Ischgl eng mit Andras Steibl verknüpft sei. „Das Gesicht ist fixiert auf Ischgl, er ist maßgeblich damit verbunden“, so Orgler. Aus diesem Grund könne er schwer in einem anderen Tourismusverband eine ähnliche Position ausüben.

TVB hat sich neu aufgestellt

Nach der Kündigung Steibls hatte sich der TVB mit einem neuen Geschäftsführer und einer Direktorin für Marketing neu aufgestellt.