Massive Staus im Urlauberverkehr am 25.2.2023 auf der Fernpassstrecke im Bezirk Reutte
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Verkehr

Mobilitätspreis: Zukunftskonzepte gesucht

In Tirol wird rund die Hälfte aller Wege klimaschonend zurückgelegt. Für den VCÖ-Mobilitätspreis werden unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten!“ innovative Mobilitätsprojekte und Konzepte für nachhaltigen Transport gesucht. Die Einreichfrist läuft bis 31. Mai.

Beinahe die Hälfte aller täglichen Wege in Tirol entfalle bereits auf klimaschonende Mobilität, es müssten sich aber noch mehr Menschen für Bus, Bahn, Rad oder Fußweg und gegen den Pkw entscheiden, damit die Mobilitätswende gelingen könne, sagte Verkehrslandesrat Rene Zumtobel (SPÖ).

Jedes Projekt, das dafür umgesetzt werde – vom Workshop auf Gemeindeebene bis zum überregionales Mobilitätskonzept – trage dazu bei, dem Ziel eines dekarbonisierten Verkehrs näherkommen.

Startschuss für Mobilitätspreis

Im Rahmen des VCÖ-Mobilitätspreis werden dafür Projekte gesucht, die Tirol diesem Ziel näher bringen. Die Bandbreite der Projekte kann dabei von verkehrsberuhigten Ortskernen über Pedibusse für Schüler bis zu Elektrofahrrädern für die Mitarbeiter eines Betriebs oder die Verlagerung von Lkw-Transporten auf die Schiene reichen.

Den Startschuss für den diesjährigen Wettbewerb in Tirol gaben Mobilitätslandesrat Rene Zumtobel, Michael Schwendinger vom „VCÖ – Mobilität mit Zukunft“ und Werner Dilitz von der ÖBB Personenverkehrs AG im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck. Der heurige Wettbewerb steht unter dem Motto „Zukunft jetzt gestalten!“, erklärte Michael Schwendinger vom VCÖ.

Bahnfahrt ist 30-mal klimaschonender als eine Autofahrt

Die Bahn sei ein wesentlicher Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel. Dazu könne jeder Einzelne einen Beitrag leisten, indem er statt in das Auto in Bahn und Bus einsteigt. „Eine Fahrt im Zug ist 30-mal klimafreundlicher als mit dem Auto“, betont ÖBB-Regionalmanager Personenverkehr, Werner Dilitz.

Neue Technologien und Trends bieten demnach ein hohes Potenzial für die Mobilitätswende. Dazu zählen etwa die vielfältigen Möglichkeiten der Digitalisierung. Apps unterstützen bereits unter anderem dabei, den Weg von A nach B zu planen. Verkehrsmittel können auch digital verknüpft werden, was sowohl die Zusammenarbeit der Verkehrsunternehmen als auch die Fahrplanabfrage und das Ticketing für die Kunden erleichtert.

Zweitautos werden die meiste Zeit nicht benutzt

Auch das wachsende Angebot an Carsharing-Anbietern ist ein wichtiger Schritt: Aktuell gibt es rund 112.000 Zweitautos in Tirol, die im Durchschnitt 23 Stunden am Tag nicht genutzt werden und entsprechend viel Parkfläche benötigen. Ein Leihauto hingegen spart Platz und Geld.

René Zumtobel, Werner Dilitz und Michael Schwendinger
Land Tirol/Jansenberger
René Zumtobel, Werner Dilitz und Michael Schwendinger werben für den VCÖ-Mobilitätspreis

Jeder zweite Weg kürzer als drei Kilometer

Spürbar sei ein Trend zu aktiver Mobilität wie Radfahren oder zu Fuß gehen, sagte Zumtobel. „Unsere aktuellsten Daten zeigen, dass knapp die Hälfte aller täglichen Wege in Tirol kürzer als drei Kilometer sind und somit für viele auch mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden könnten.“

Eine zentrale Rolle für die Mobilitätswende spielt der öffentliche Verkehr. „Wer von einem Pkw auf einen Linienbus umsteigt, spart bereits 70 Prozent der CO2-Emissionen, beim Umstieg auf die elektrisch betriebene Bahn sind es sogar 90 Prozent“, so LR Zumtobel.

 Bus und Tram bei Nacht
Thomas Holzmann

Barrierefreie Verkehrsmittel werden wichtiger

Als Rahmenbedingungen, die Einfluss auf die Entwicklung des Mobilitätsverhaltens bis 2050 haben werden, wurden am Montag sowohl der demografischen Wandel als auch neue Energieressourcen sowie klimatische Veränderungen genannt. Im Jahr 2040 werden rund 118.000 Tiroler und Tirolerinnen über 75 Jahre alt sein – um knapp 60 Prozent mehr als heute.

Barrierefreie Verkehrsmittel und nachfrageorientiere Mobilitätsangebote müssen daher verstärkt in den Fokus rücken. Mehr Energie aus Wind, Wasser und Sonne beeinflussen die Antriebswahl bei Verkehrsmitteln in den kommenden Jahren ebenso wie das steigende Bewusstsein für das Thema Energiesparen.

Bewerbungen für den VCÖ-Mobilitätspreis bis Ende Mai

Die Einreichungen zum VCÖ-Mobilitätspreis Tirol werden von einer Fachjury bewertet. Im September werden die am besten bewerteten Projekte ausgezeichnet. Einreichungen sind bis 31. Mai 2023 möglich.

Im Vorjahr wurden das E-Carsharing Beecar, der Nightliner Tirol von ÖBB und VVT sowie das Mobilitätsmanagement der Firma MPreis und das Projekt „INN’SPAKET“ der Universität Innsbruck mit dem VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet – mehr dazu in VCÖ-Preis für Kufsteiner E-Carsharing-Projekt.