Die wissenschaftliche Laufbahn von Tilmann Märk begann vor 60 Jahren mit dem Physikstudium an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ionen- und Plasmaphysik, er wurde mehrfach ausgezeichnet. 2003 wurde Märk unter anderem wegen einer Änderung im Universitätsgesetz 2002 Vizerektor für Forschung.
Mehr Autonomie für Unis durch Gesetzesnovelle 2002
Die Änderung im Universitätsgesetz sei für ihn die größte Triebfeder für den Wechsel von der Wissenschaftsseite in das Wissenschaftsmanagement gewesen, sagt Märk. Dieses Gesetz habe den Universitäten in Österreich eine große Freiheit gegeben. „Das war die Chance, Universitäten neu zu gestalten, zu entwickeln. Und ich denke, das ist, was hier in Innsbruck gut funktioniert hat.“
„Zusammenarbeit suchen und Ergebnisse teilen“
Leidenschaft für das Fach und den Gang ins Neuland seien für den Erfolg in der Wissenschaft wichtig, sagt Märk. „Meine persönliche Herangehensweise und Erfahrung waren die, dass es sich immer lohnt, die Zusammenarbeit zu suchen und die Ergebnisse zu teilen und nicht mit der Art Ellbogentechnik durch die Welt zu gehen, sondern eben die Kollegen zu umarmen.“ Das habe er auch als Rektor umgesetzt, betont der scheidende Universitätsrektor.
In den letzten 20 Jahren habe sich die Universität Innsbruck enorm weiterentwickelt. „Die Drittmittel-Einwerbung, die ja immer ein Kennzeichen für die Leistungsfähigkeit der Wissenschaftler ist, ist von damals im Jahr 2014 zehn, zwölf, 13 Millionen inzwischen auf 72 Millionen Euro gestiegen.“ Insgesamt glaube er, dass man heute sehr glücklich sein könne, wenn man auf die Universität Innsbruck schaue, so Märk.
Universität hat Wandel hinter sich
Die Universitäten im 21. Jahrhundert seien ganz anders als im 20. Jahrhundert, sagt Märk. „Als Beispiel könnte ich nennen, dass hier in Innsbruck die erste deutsche Kinderuni entstanden ist vor 20 Jahren. Wir haben auch die Lange Nacht der Forschung, die sehr gerne besucht wird.“
Es sei bedauerlich, dass in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern eine größere Wissenschaftsskepsis herrsche, betont Tilmann Märk. „Wir versuchen ja, hier in die Gesellschaft hineinzuwirken, und mit mehr Wissen wird man auch solche skeptischen Betrachtungen dann abbauen können. Aber es ist sicher noch ein langer Weg.“
Montagnachmittag wird Rektor Tilmann Merk bei einem großen Empfang im Innsbrucker Haus der Musik verabschiedet.
Veronika Sexl ab März neue Rektorin
Mit 1. März tritt die neue Rektorin Veronika Sexl ihr Amt an. Die Medizinerin aus Wien sieht es als Vorteil, als Externe in das Amt zu starten – mehr dazu in Uni-Rektorin startet als Externe ins Amt.