Visualisierung MCI
Henning Larsen
Henning Larsen
Politik

MCI-Neubau wird kleiner und teurer

Das größte Hochbauprojekt des Landes – die unternehmerische Hochschule MCI in Innsbruck – wird deutlich kleiner. Der Neubau wird ein Stockwerk kleiner, als zunächst geplant war. Dennoch werden die bereits beschlossenen Kosten von 135 Millionen Euro nicht zu halten sein.

Es sind Neuigkeiten, die vor allem in der Landeshauptstadt für großen politischen Wirbel sorgen dürften. Seit zehn Jahren versucht das Land Tirol in Innsbruck auf dem Fenner-Areal neben der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SOWI) und dem Hofgarten eine neue Hochschule, das neue Management Center Innsbruck (MCI) zu bauen.

Baustart erneut verschoben

Das Grundstück gehört der Stadt Innsbruck, die Widmung besteht. Allerdings muss die Stadt dem Bund eine Bauverbotsablöse von rund elf Millionen Euro zahlen. Schon aus diesem Grund forderte Bürgermeister Georg Willi (Grüne) auf diesem prominenten Platz in Innsbruck einen Qualitätsbau. Dieser Bau hätte laut Plan schon letztes Jahr beginnen sollen.

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Das oberste Stockwerk des neuen MCI muss laut aktuellen Plänen eingespart werden

2021 wurde ein Siegerprojekt des Architektenbüros Hennig Larsen gekürt und präsentiert – mehr dazu in Skandinavische Architekten bauen neues MCI. Generalunternehmerin ist die ARGE Porr/Ortner, sie stellte das Projekt samt Architektur, Planung und Gewerk praktisch schlüsselfertig hin. Gearbeitet wird im wettbewerblichen Dialog, einem Partnerschaftsmodell mit Bauherren, Nutzern und Firmen. Das Ziel: eine kürzere Bauzeit, mehr Transparenz und keine davongaloppierenden Kosten. Doch die dürften nun vollends aus dem Ruder laufen.

Kostenexplosion nach gut zwei Jahren

Im Dezember 2019 beschloss die Landesregierung 116,4 Millionen, zuzüglich Baukostenindex von vier Prozent käme man am Ende der damals geplanten Bauzeit, also 2024, auf 135 Millionen. Nach aktuellen Schätzungen dürften die Kosten gut zwei Jahre später bereits bei 155 Millionen Euro liegen.

Jetzt wird erneut die Handbremse gezogen und der Sparstift angesetzt. Ein ganzes Stockwerk dürfte nach aktuellen Plänen Geschichte sein. Die Kubatur wurde von 126.000 auf 111.000 Kubikmeter reduziert. Die Nutzfläche von 15.300 Quadratmetern bleibe jedoch gleich, somit auch das gesamte Raum- und Funktionsprogramm, sagte dazu Hochbaulandesrat Georg Dornauer (SPÖ), der das Projekt von seinem Vorgänger Johannes Tratter geerbt hatte. Es gebe qualitativ keine Abstriche, versprach Dornauer am Mittwoch.

Aufsichtsratschef und Bürgermeister wollen Siegerprojekt

Die Verantwortlichen des MCI befürchten allerdings genau das Gegenteil. Mit den ursprünglichen 126.000 Kubikmetern Raum lag man bereits am Limit, sagte der stellvertretende Aufsichtsratschef Wolfgang Eichinger unlängst gegenüber dem ORF Tirol. Es gebe ein Siegerprojekt mit fünf Obergeschoßen, das entspreche dem Beschluss der Landesregierung und den Vorgaben der Stadt. So sah es auch Bürgermeister Willi.

Am Donnerstag soll der Vorentwurf den Innsbrucker Stadtplanern vorgelegt werden. Die Stadtpolitik selbst arbeitet dem Vernehmen nach im Hintergrund bereits an einer Resolution an das Land. Darin sollen sich alle Parteien zur Architektur sowie den Nutzervorgaben von 126.000 Kubikmetern Kubatur bekennen. Viele Fragen seien aber noch ungeklärt, etwa die des Busparkplatzes.