Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) beginnt wie eine Erkältung oder ein grippaler Infekt und kann vor allem ganz kleine Kinder heftig treffen, sagt Klaus Kapelari, Leiter der Kinderambulanz der Klinik Innsbruck: „Mit zwei oder drei Jahren hat zumindest jeder einmal eine RSV-Infektion durchgemacht. Ganz kleine Kinder, insbesondere Kinder im ersten Lebensjahr, können durch die Erkrankung aber Probleme mit der Atmung und in weiterer Folge Schwierigkeiten beim Trinken bekommen.“
Der größte Teil der kleinen Patientinnen und Patienten würde mit Schnupfen, Husten und leichtem Fieber kommen. Seit November merken die Ärztinnen und Ärzte der Kinderambulanz vermehrt Infektionen mit RS-Viren. Mehr dazu unter RS-Virus betrifft vor allem kleine Kinder.
Bis zu 50 Patienten täglich in der Kinderambulanz
Der Höhepunkt der RSV-Infektionswelle sei bereits überschritten, schätzt Klaus Kapelari. Dennoch liegen die Infektionszahlen auf dauerhaft hohem Niveau. Täglich kommen bis zu 50 kleine Patientinnen und Patienten mit eindeutigen RSV-Symptomen in die Kinderambulanz oder die Notfallambulanz der Klinik Innsbruck.
Bei RSV handle es sich aber um eine wiederkehrende Infektionswelle und um „ein altbekanntes Virus“, so Kapelari. Dass generell Virusinfektionen seit der Coronapandemie größere Beunruhigung in der Bevölkerung verursachen, sei nachvollziehbar, aber laut dem Experten unbegründet: „Wir haben solche RSV-Infektionswellen immer wieder gehabt. Alle zwei Jahre kommt eine stärkere Welle, dann ist sie wieder schwächer ausgeprägt.“
Kapazitäten waren ausgereizt
Die Situation der Bettenkapazitäten in der Abteilung für Kinderheilkunde hat sich zuletzt entspannt. Die Kombination aus einer Infektionswelle und begrenztem Personal sei aber sehr herausfordernd gewesen, sagt Klaus Kapelari. Er kann aber beruhigen: „Jedes Kind, das ein Bett gebraucht hat, hat auch eines bekommen. Besonders deshalb, weil die Kinderabteilungen in den Bezirkskrankenhäusern ausgezeichnete Arbeit geleistet haben.“
Von 150 Betten in der Abteilung für Kinderheilkunde müssen aktuell nur elf gesperrt werden.