Wie ein System mit einer buchbaren Autobahn funktionieren könnte, ließ das Land Südtirol in einer Studie untersuchen. Das Prinzip des Slot-Systems: Man muss die Fahrt über die Brennerautobahn im Vorhinein buchen. So könne das Verkehrsaufkommen besser gelenkt werden und die Fahrt verliefe flüssiger, so der Plan – mehr dazu in Slots für die Fahrt auf der Brennerautobahn.
Es sei nun klar, dass es sowohl technisch als auch rechtlich machbar sei, ein Slot-System durchzuführen. Damit mache man einen gesamten Korridor auf der Straße planbar. Das Managen von Kapazitäten gebe es bereits auf der Schiene, nun schaffe man auch die Möglichkeit, das auf der Straße zu machen, erklärte Zumtobel.
Transitforum mit Kritik an Slot-System
Mäßig begeistert von diesem SLOT-System zeigt sich das Transitforum. Tirol hatte sich 2019 in Berlin mit Deutschland auf ein intelligentes Lkw-Leitsystem geeinigt, davon sei bis heute nichts umgesetzt. Südtirol lenke nur ab und habe ebenso wie Trient seit 30 Jahren keine einzige Schutzmaßnahme getroffen, so Transitforums-Chef Fritz Gurgiser.
Entlang der Brenner-Route gäbe es mehrere Probleme: ein Luft-, ein Lärm-, ein Regionalwirtschafts-, ein Stau- und Versorgungsproblem. Davon sei nie die Rede. Es gehe immer nur darum, dass die Lkws möglichst durchfahren können. „Wenn ich entlasten will, dann muss ich die Ursachen bekämpfen. Wir haben eine Million Transit-Lkws und da reden sie von einem Slot-System. Da muss ich ja lachen“, so Gurgiser
Europarechtler sieht kein Rechtsproblem
In der Machbarkeitsstudie wurde auch die rechtliche Grundlage für ein Slot-System geprüft. Laut Europarechtsexperte Walter Obwexer stünde einer Dosierung von Fahrzeugen auf der Brennerautobahn nichts im Weg. Ob es zur Anwendung kommt, müsste nun von den Ländern Österreich, Italien und Deutschland gemeinsam entschieden werden.