Der 60-jährige Josef Geisler aus Aschau im Zillertal wird in dieser Legislaturperiode die Bereiche Land- und Forstwirtschaft, Grundverkehr, Raumordnung, Straßenbau, Energie und Traditionswesen entscheidend mitgestalten. Für Aufsehen sorgte, dass mit Geisler jetzt ein Mann aus dem mächtigen ÖVP-Bauernbund für die Raumordnung zuständig ist.
Kritik an Zuständigkeiten Geislers
Für die Zuständigkeit Geislers für die Raumordnung gab es in den vergangenen Wochen bereits viel Kritik. Die ÖVP hätte es sich für ihr eigenes Klientel gerichtet, so einige Stimmen. Geisler strich im ORF-Gespräch hervor, dass er bereits seit vielen Jahren mit der Raumordnung zu tun habe. Als Bürgermeister im Zillertal sei er im Bereich der Raumordnung ein Vorreiter gewesene, „wo wir versucht haben, diesen Spagat irgendwo aufzulösen“, so der Landeshauptmann-Stellvertreter.

Leistbarer Wohnraum hänge laut ihm aber nicht nur an Grund und Boden. „Wir müssen generell hinschauen, wie wir Wohnen in Tirol leistbarer machen. Das ist eine große Aufgabe“, so Geisler. Der Anteil des Grundstückes bei einem Bauwerk mache laut Geisler nur 15 Prozent der Kosten aus. „85 Prozent sind Baukosten.“
Volkspartei schaffe „gesellschaftlichen Ausgleich“
Zum Einfluss des Bauernbundes meinte Geisler, dass dieser sehr gut organisiert sei. Das liege vor allem an den „fleißigen“ Funktionären. Als zu mächtig wollte er den Bauernbund aber nicht bewerten. Laut ihm hätte die Volkspartei immer den „gesellschaftlichen Ausgleich“ geschafft. „Die Volkspartei ist aus allen Bereichen zusammengesetzt“, hielt Josef Geisler fest. Er galt in den vergangenen Jahren als enger Vertrauter von Ex-Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Auch gegenüber Neo-Landeshauptmann Anton Matlle (ÖVP) wolle er ein Teamspieler sein. „Wir schwimmen auf einer Wellenlänge“, so der Zillertaler.
Entscheidung für Energiepark in Thauer erwartet
In Thaur (Bezirk Innsbruck-Land) wollen Gemüsebauern auf 15 Hektar Glashäuser mit Photovoltaikanlagen und zwei Windkrafträdern errichten – mehr dazu in Glashaus-Megaprojekt spaltet Gemeinde. Eine Entscheidung von Seiten des Landes dazu wird gespannt erwartet. Laut Geisler liege ihm das konkrete Projekt noch nicht vor. Er garantiere jedenfalls eine objektive Beurteilung. „Da gibt es gesetzliche Grundlagen. Nach diesen Dingen wird auch vorgegangen.“

Dem Thema Windkraft wolle er sich nicht verschließen. Es werde auch in Tirol Windräder geben, so Geisler in der Sendung Tirol heute. Die Installation von Windrädern sei aber ein massiver Eingriff in die Natur und darüber hinaus extrem teuer. Es gehe darum, Windräder wirtschaftlich zu betrieben. „Es wird einzelne Bereiche geben in Tirol. Aber der Anteil der Windkraft am Gesamtenergieaufkommen wird durchaus überschaubar sein“, sagte der ÖVP-Politiker.