Ein Holzofen wird angefeuert
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Umwelt

Experten warnen vor falschem Heizen

Wegen unsachgemäßer Installation von Heizanlagen kommt es derzeit immer öfter zu Hausbränden, so der Vertreter der Rauchfangkehrer in der Wirtschaftskammer (WK) Tirol. Eine fachgerechte Wartung und richtiges Heizen seien aber wichtig.

Aufgrund der Energiekrise würden aktuell viele Menschen zusätzliche Öfen oder Kamine für den Haushalt anschaffen. Durch eine falsche Verwendung bzw. unzureichende Wartung der Geräte gebe es jedoch ein erhöhtes Risiko von Hausbränden. In den vergangenen Wochen sei es bereits vermehrt zu derartigen Vorfällen gekommen – mehr dazu in Wohnungsbrände in Kundl und Rum.

Kontrolle des Fachmanns

Franz Jirka, Innungsmeister der Rauchfangkehrer in der Wirtschaftskammer Tirol, wies auf eine fatale Kombination hin: „Wenn bei Billigprodukten auch noch beim fachmännischen Anschluss gespart wird, kann aus einem Nutzfeuer schnell ein Schadensfeuer entstehen“. Wichtig sei es daher, auf die Qualität der Produkte zu achten.

Die Gefahren würden nicht nur in Öfen stecken, sondern auch in jahrelang nicht genutzten Heizstellen. Hier brauche es unbedingt die Kontrolle durch einen Kaminkehrer oder einen Hafner – das heißt einen Ofenbauer –, um eine sichere Wiederinbetriebnahme zu gewährleisten, sagte Jirka.

„Gasöfen nicht für kleinere Räume geeignet“

Bei Holzöfen sei zudem das richtige Heizen essentiell. „Viele Tirolerinnen und Tiroler haben über die Jahre das Heizen verlernt“, meinte er. Dabei gebe es fachmännische Leitfäden des Landes und der Hafnerinnung. Besonders gefährlich sei eine zu geringe Luftzufuhr. Diese könne zu einem Anstieg von Kohlenmonoxid führen. Zusätzlich würde der Kamin verrußen, was Kaminbrände begünstige. Bei solchen Bränden komme es zu einer Temperatur von über 900 Grad Celsius. Keinesfalls dürfe dabei mit Wasser gelöscht werden, weil das eine Dampfexplosion nach sich ziehe.

Laut Bernhard Stibernitz von der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung dürften nicht nur Holzöfen, sondern auch Gasöfen lediglich unter streng kontrollierten Bedingungen in Betrieb genommen werden. „Für Experimente ist bei Öfen kein Platz. Wer glaubt, das Heizen neu erfinden zu müssen, riskiert Personen- und Sachschäden“, meinte Stibernitz. Für Schlaf- und Badezimmer sowie für kleinere Wohnräume seien sie jedenfalls nicht geeignet.