Kälber auf einer Alm
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Landwirtschaft

Neue Verträge für Zillertaler Milchbauern

Wieder Verträge in Aussicht haben im Zillertal jene rund 130 Milchbauern, die nur noch bis Jahresende an die Bergkäserei Zillertal in Schlitters liefern können. Wie berichtet stellt die Bergkäserei ihre Großproduktion ein und verwendet nur mehr Milch aus der eigenen Landwirtschaft.

Betroffen von der Verkleinerung der Bergkäserei in Schlittes im Zillertal sind rund 130 Bauern in Schlitters, Bruck am Ziller und Weerberg. Ihre etwa 1.500 Milchkühe haben bisher rund 10 Millionen Kilogramm Milch im Jahr geliefert. Und natürlich kann man sie nicht abdrehen wie einen Wasserhahn.

Zukunft der Bauern scheint gesichert

Das brauche man aber auch nicht, denn man sei sicher, dass alle betroffenen Heumilchbauern neue Verträge bei anderen Unternehmen erhalten, sagte der Referent für die Milchwirtschaft bei der Tiroler Landwirtschaftskammer, Stefan Hörtnagl auf Nachfrage des ORF Tirol. Neue Partner in Aussicht seien etwa die Heumilchsennerei Zillertal in Fügen, die Erlebnissennerei Zillertal in Mayrhofen und die Berglandmilch in Wörgl. Noch seien zwar die Verträge nicht unterschrieben, bis Mitte November sollte aber alles unter Dach und Fach sein, hieß es.

Milchpreis derzeit auf „gutem Niveau“

Zwar ist der Milchpreis für die Bauern von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, er sei derzeit aber auf einem guten Niveau, sagte Hörtnagl. Dass die betroffenen Zillertaler Milchbauern Einkommensverluste hinnehmen müssen, glaube er nicht. Gerade im Zillertal werde von den dortigen Heumilchbauern sehr hochwertige Milch produziert, die habe dann auch ihren höheren Preis, zum Vorteil der Bauern. Im Zillertal sind kleinere Milchbetriebe zu Hause, 10 bis 15 Milchkühe stehen im Durchschnitt in den Ställen.

Unsicherheitsfaktor Teuerung

Schwer einschätzbar sei derzeit allerdings die weitere Entwicklung der Preise vor allem für Energie, aber auch für das tägliche Leben. Das betreffe sowohl die verarbeitenden Betriebe wie die Sennereien, als auch die Bauern selbst. Und nicht zuletzt merke man auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten, dass sie mehr aufs Geld schauen. „Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt. Wir hoffen, dass sie sich auch weiter für hochwertige, damit aber auch teurere Produkte wie Heumilchkäse entscheiden und nicht auf billigere Industrie-Milchprodukte zurückgreifen“, so Hörtnagl.