Landhaus Innsbruck
Armin Sattler/ORF.at
Armin Sattler/ORF.at
Politik

So reagiert Tirol auf die Wiederwahl

Erwartungsgemäß unterschiedlich reagieren Tirols Parteispitzen auf die Wiederwahl von Alexander Van der Bellen am Sonntag. Während die ÖVP und die Tiroler Grünen sich über den Wahlausgang freuen, habe es der Amtsinhaber für FPÖ-Chef Markus Abwerzger nicht geschafft, Gräben zuzuschütten.

Ergebnisse auf einen Klick

Detaillierte Ergebnisse aus den einzelnen Gemeinden gibt es HIER.

Tirols FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger blickt mit „einem lachenden und einem weinenden Auge“ auf das Ergebnis der Bundespräsidentschaftswahl. Amtsinhaber Alexander Van der Bellen übersprang mit einem Ergebnis von 56,2 Prozent laut Hochrechnungen die 50-Prozent-Hürde deutlich. Damit kommt es zu keiner Stichwahl – erklärtes Ziel des FPÖ-Kandidaten Walter Rosenkranz, der 17,9 Prozent einfuhr. „Trotzdem hervorragend“, kommentierte Abwerzger gegenüber der APA.

Abwerzger ortet Spaltung der Gesellschaft

Das Ergebnis sei hingegen „für einen amtierenden Präsidenten nach sechs Jahren im Amt kein Ruhmesblatt“, befand der Tiroler FPÖ-Obmann. Das Ergebnis zeige, dass es Van der Bellen nicht gelungen sei, die „Gräben zuzuschütten“ und zeuge von einer „Spaltung der Gesellschaft“, analysierte Abwerzger. Trotz „vieler Kandidaten“, insbesondere Tassilo Wallentin und Gerald Grosz, die Abwerzger ebenfalls dem „Mitte-Rechts Lager“ zurechnete, habe Rosenkranz ein „hervorragendes Ergebnis“ eingefahren, auf das „die FPÖ und ganz Österreich“ „stolz sein kann“.

Gebi Mair freut sich über „direkten Draht nach Wien“

Erwartungsgemäß ganz andere Töne schlug der Klubchef der Tiroler Grünen, Gebi Mair, in einer ersten Reaktion nach der Wahl im Gespräch mit der APA an. Das von Amtsinhaber Van der Bellen erzielte Ergebnis sei „alles andere als selbstverständlich“ – auch angesichts der vielen Gegenkandidaten – und „ein Zeichen für einen ganz klaren Auftrag“. Van der Bellen habe „das Herz am richtigen Fleck“. Er selbst und seine Partei teilten viele seiner Haltungen, insbesondere in Bezug auf Klima und Menschenrechte.

Dass es Van der Bellen mit ebendieser Haltung gelungen sei, „eine Mehrheit“ der Wählerinnen und Wähler zu überzeugen, freute Mair. „Ganz besonders freue ich mich aber auch über den direkten Kontakt aus Tirol in die Hofburg“, brachte der Klubchef schließlich die präsidiale Heimatgemeinde Kaunertal im Tiroler Bezirk Landeck ins Spiel.

Mattle und Platter gratulieren

Glückwünsche in Richtung Van der Bellen kamen auch von der Tiroler ÖVP. Landesparteiobmann Anton Mattle hob in einer gemeinsamen Aussendung mit Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hervor, dass Van der Bellen in den letzten Jahren bewiesen habe, dass er „auch in herausfordernden Situationen Ruhe bewahrt“. Und diese Eigenschaft brauche es „gerade jetzt“, fand Mattle. Platter schlug in dieselbe Kerbe: Van der Bellen habe „unsere Republik Österreich mit ruhiger Hand, behutsamer Stimme und den richtigen Worten durch eine sehr schwierige Zeit geführt“.

Oberhofer lobt Arbeit van der Bellens

Erfreut über die Wiederwahl zeigt sich auch NEOS-Chef Dominik Oberhofer: „In den letzten Jahren hat ein Tiroler in Wien einen hervorragenden Job abgeliefert und das war unser Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Ich gratuliere ihm zur Wiederwahl und bin stolz auf das Tiroler Ergebnis, das deutlich über dem Bundestrend liegt“, so NEOS Landessprecher Dominik Oberhofer.