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Soziales

Tirolweit Hilfe bei psychischen Belastungen

In Tirol ist im Juli in Wörgl das letzte von vier Psychosozialen Zentren eröffnet worden. Diese Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Belastungen und ihre Angehörige gibt es auch in Innsbruck, Imst und Lienz. Angeboten wird kostenlose und – wenn gewünscht – anonyme Beratung und Hilfe.

Die Psychosozialen Zentren sind eine Zusammenarbeit von Land Tirol, pro mente tirol, Psychosozialer Pflegedienst und start pro mente. Das Land Tirol finanziert die Psychosozialen Zentren bis 2025 jährlich mit 2,4 Millionen Euro. Obwohl erst seit wenigen Wochen und Monaten geöffnet, haben die Psychosozialen Zentren in Tirol bislang mehr als 200 Erstgespräche durchgeführt.

Erste Anlaufstelle und Überbrückung

Wer in einer psychischen Ausnahmesituation ist, weiß oft nicht, an wen er oder sie sich wenden könnte. Lange Wartezeiten bis zu einem Termin sind eine weitere Hürde, so das Land am Mittwoch bei der Präsentation. Die Psychosozialen Zentren unterstützen mit Gesprächen und bei der Suche nach geeigneten Hilfen. Die Ausgangslage wird geklärt, eine Handlungsstrategie entwickelt. Ein multidisziplinäres Team sucht weiterführende Hilfen und Behandlungen, so Michael Wolf, Geschäftsführer der Psychosozialen Zentren. Das Motto laute „Vertraulich. Kompetent. Zeitnah. Kostenlos“.

Belastung soll keine chronische Erkrankung werden

Die Psychosozialen Zentren verstehen sich als Anlaufstelle für unterschiedlichste Belastungen und Problemlagen. Gemeinsam ist ihnen, dass für psychische Ausnahmesituationen kompetente Beratung gesucht wird, um chronische Verläufe zu verhindern.

Im Zentrum in Innsbruck hat man bereits seit vier Monaten Erfahrung gesammelt, es werde täglich von mehreren Personen aufgesucht. Der Bedarf im Oberland werde durch das Psychosoziale Zentrum in Imst abgedeckt, der im Unterland durch das Zentrum in Wörgl, für Osttirol gibt es die Beratungsstelle Lienz.

Es sei an der Zeit, psychische Gesundheit auf eine Stufe mit der physischen zu stellen, so Landesrätin Gabriele Fischer (Grüne) bei der Präsentation. Die hohe Nachfrage untermauere die Notwendigkeit des Angebots. Die Psychosozialen Zentren sind unter der Telefonnummer 050 500 an Werktagen bis 14.00 Uhr erreichbar.