Lange rätselte die Polizei, wie es am Freitagabend auf der Achbrücke beim Bahnhof Ötztal zu dem folgenschweren Unfall kam. Inzwischen geht man davon aus, dass ein entgegenkommender SUV auf die Gegenfahrbahn geriet und frontal in den kleinen Pkw der 22-jährigen Einheimischen prallte. Beide Insassen des SUV seien alkoholisiert gewesen. Die Frau habe keine Chance gehabt und starb noch an der Unfallstelle – mehr dazu in Schwere Unfälle im Tiroler Oberland.
Insassen erfanden „dritten Fahrer“
Den Beamten gegenüber gab einer der beiden Insassen an, ein Dritter hätte das Unfallfahrzeug gelenkt. Diese Aussage löste einen großen Sucheinsatz von Feuerwehr, Polizei, Bergrettung und Suchhunden aus. Kurz darauf stellte sich heraus, dass diese Version erfunden war und einer der beiden – ein 28-Jähriger oder ein 34-Jähriger – am Steuer gesessen haben musste.
Keiner der beiden könne bzw. wolle sich daran erinnern, sagte Herbert Juen, Bezirkspolizeikommandant von Imst. Derzeit konzentrieren sich die Ermittlungen auf die Spurenauswertungen. Aufgrund der Spurenlage im Fahrzeug könne man mit Sicherheit feststellen, wer den SUV tatsächlich gelenkt hatte.
Appell der Polizei: „Kein Alkohol am Steuer“
Es handle sich hierbei um einen Unfall, der einmal mehr zeigen würde, wie fatal Alkohol am Steuer enden könne – in diesem Fall kombiniert mit einem schweren und großen Wagen, so Hubert Juen. Er appellierte einmal mehr an alle Fahrzeuglenkerinnen und -lenker, das Auto stehenzulassen, wenn man mehr als erlaubt getrunken hat.
Neben der Spurenauswertung wurden auch die Handys der beiden SUV-Insassen sichergestellt. Man ermittle derzeit in alle Richtungen, hieß es von der Polizei. Erst, wenn der Abschlussbericht vorliegt, würden Anzeigen folgen.