Lufthunderter IG-L Anzeige
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Verkehr

Transitforum will strengere Schadstofflimits

Das Transitforum verlangt eine Anpassung des Immissonsschutzgesetzes Luft (IG-L) an die seit 2021 geltenden Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese sehen unter anderem bei Stickoxiden im Jahresmittel wesentlich geringere Werte vor, die in Tirol derzeit kaum erreicht werden.

Die alten Richtlinien aus dem Jahr 2005 haben einen Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickoxiden pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel vorgesehen, die neuen Richtlinien legen zehn Mikrogramm fest. Dieses Limit wird an den Tiroler Messstellen praktisch kaum erreicht. Auch beim Feinstaub sind die Richtlinien der WHO strenger geworden.

Transitforum legte Ministerium Forderung vor

Man habe die Forderung am Mittwoch den zuständigen Bundesministerien mit dem Ersuchen um rasche Evaluierung des IG-L sowie deutliches Engagement auf europäischer Ebene übermittelt, heißt es vom Transitforum. Vom Gesundheits- und Klimaministerium verlange man die unverzügliche Vorbereitung des IG-L auf die neuen von der WHO vorgegebenen Richtwerte.

Die Luftgüte-Messstelle des Landes an der Inntalautobahn bei Vomp
ORF
Erstmals wurden im Vorjahr in Tirol die aktuell gültigen Grenzwerte für Luftschadstoffe eingehalten, mitgeholfen hat der verminderte Verkehr infolge der Pandemie

Forum orientiert sich an den neuen Richtlinien

Auch für die Arbeit des Transitforums würden ab sofort die neuen WHO-Richtwerte gelten, heißt es in der Aussendung, denn in der WHO-Veröffentlichung heiße es, „die WHO gibt diese gesundheitsbezogenen AQG (Air Quality Guidelines, Anm.) in regelmäßigen Abständen heraus, um die Regierungen und die Zivilgesellschaft bei der Minderung der Belastung der Menschen durch Luftverschmutzung und ihre schädlichen Folgen zu unterstützen“.

Nimmt man den bisher in Österreich gültigen Grenzwert her, hat es im Vorjahr erstmals keine Überschreitungen bei Luftschadstoffen in Tirol gegeben. Selbst bei der Messstelle in Vomp neben der Autobahn wurde der Stickstoffdioxidjahreswert eingehalten. Im aktuellen Luftgütejahresbericht des Landes wird allerdings eingeräumt, dass 2021 von der Verkehrsentwicklung her ein außergewöhnliches Jahr war – mehr dazu in Erstmals keine Schadstoffüberschreitungen.