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Lehrermangel: Kritik an Bildungsdirektion

Kritik kommt aus der Lehrerschaft zu den Aussagen von Bildungsdirektor Paul Gappmaier bezüglich eines Lehrermangels. Er hatte gegenüber dem ORF Tirol angekündigt, Mehrstunden zu verlangen und streng zu sein bei der Gewährung gewisser Ansprüche, auf die kein Rechtsanspruch besteht, wie etwa beim Sabbatical.

Von Seiten der Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG) wie auch der Österreichischen Professoren Union (ÖPU) heißt es, man habe die Wortmeldung auf tirol.ORF.at mit großer Sorge gelesen. Als Standesvertreter stehe man in engem Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen der 27 Tiroler AHS-Standorte und wisse daher sehr genau, wie belastet sie nach drei Corona-Schuljahren sind.

Mehr Kündigungen verschärfen Situation

„Gerade in diesem Schuljahr mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass eine deutlich höhere Anzahl an Kündigungen junger Kolleginnen und Kollegen als in den vergangenen Jahren, gekündigt haben“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme. Der Lehrerinnen- und Lehrermangel verschärfe die Belastungssituation.

Es sei zwar rechtlich möglich, darauf mit angeordneten Überstunden und der Nicht-Genehmigung von Sabbaticals und Teilzeitbeschäftigungen zur reagieren, das werde aber zu einer steigenden Zahl von Kündigungen oder Langzeitkrankenständen führen. Lehrpersonen, die aus nachvollziehbaren Gründen nur eine Teilzeitbeschäftigung leisten können, würden so aus dem Schuldienst gedrängt.

Kritik an Dienstrecht und Ausbildung

Der Lehrermangel komme nicht überraschend. Den Grund sehen die Autoren der Stellungnahme in einer Kombination aus dienstrechtlichen Verschlechterungen und in einer unbrauchbaren Reform der Lehrerinnen- und Lehrerbildung.