Reinhold Messner habe als Grenzgänger „Extreme gewagt wie kein anderer“ und könne ein „unvergleichliches Lebenswerk“ vorweisen, hieß es etwa in der Laudatio auf den 77-jährigen Südtiroler, der unter anderem auch als Museumsgründer- und Betreiber sowie als Buchautor mehr als von sich reden machte. Die Bergsteiger-Ikone hatte als erster Mensch alle 14 Achttausender der Welt ohne Flaschensauerstoff bestiegen – mehr dazu in Bergsteigerlegende Reinhold Messner ist 75.
Der gebürtige Ellmauer Josef Aschbacher leitet seit vergangenem Jahr die Europäische Weltraumorganisation ESA – mehr dazu in Tiroler wird neuer ESA-Chef. Dabei setze er sich vor allem dafür ein, den gesellschaftlichen Nutzen der Raumfahrt ins Zentrum zu stellen. Aschbacher hatte bei Amtsantritt immer wieder betont, die Erde schützen zu wollen. Dazu führt er auch Erdbeobachtungen durch, um nachzuweisen, sie sich unser Lebensraum verändert.
Wirken von Medizin, über Wirtschaft bis zu Sozialem
Das Ehrenzeichen wurde auch an den Bischof der Diözese Innsbruck, Hermann Glettler verliehen. Er könne Brücken bauen, und widme sich verstärkt jenen, die kein Naheverhältnis zur Kirche haben, hieß es in der Ansprache an ihn. Glettlers Verdienste rund um die Diözese würden deshalb mit dem Ehrenzeichen gewürdigt.
Neben den Genannten wurden auch Bauunternehmer Hans Bodner, die Südtiroler Journalistin und Autorin Lilli Gruber, der Schriftsteller Joseph Zoderer, der Sprecher des Traditionsforum Tirol, Franz Hitzl, die Mitinitiatorin des Sozialsprengels Oberes Gericht, Paula Kofler, die Geschäftsführerin der Servicestelle Basis Außerfern, Evelyn Mages, die frühere Ärztliche Direktorin der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Elisabeth Medicus, Ex-Caritas Tirol-Direktor Georg Schärmer und die Architektin Marta Schreieck für ihr Wirken ausgezeichnet.
Dank und Anerkennung aus Tirol und Südtirol
Das Engagement der zwölf Ausgezeichneten sei ein kraftvolles Zeichen aus und für Tirol, erklärte Landeshauptmann Günther Platter bei der Verleihung in der Hofburg. Ohne den Einsatz dieser Persönlichkeiten aus Tirol und Südtirol würde das Land ganz anders dastehen, sie hätten Tirol entscheidend vorangebracht. Die Ehrenzeichenträgerinnen und -träger seien „leuchtende Vorbilder“, ihnen gebühre Dank und Stolz, erklärte auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er war wegen einer CoV-Infektion per Videoübertragung zugeschaltet.
Das Ehrenzeichen ist nach der goldenen Ehrenkette gestaltet, die Andreas Hofer nach dem Sieg am Bergisel im Jahre 1809 vom Kaiser erhielt. Die Landeshauptleute Nordtirols und Südtirols überreichen die Auszeichnung traditionell am Todestag des 1810 hingerichteten Freiheitskämpfers. Vor dem Festakt fanden im Gedenken an den Tiroler Freiheitskämpfer eine Kranzniederlegung am Andreas-Hofer-Denkmal am Bergisel und ein Gedenkgottesdienst in der Hofkirche statt.