Wie bereits berichtet, lobt das Land Tirol einen Wettbewerb für eine künstlerische Intervention am Neuen Landhaus aus – mehr dazu in Landhaus: Kunst-Reflexion zur NS-Geschichte. Diese soll sich mit der historischen Nutzung des Hauses als Sitz des nationalsozialistischen Macht- und Unterdrückungsapparates auseinandersetzen und damit zur Reflexion über die Vergangenheit ebenso wie über die Gegenwart des Gebäudes anregen.
Geschichte lange ignoriert
Das Neue Landhaus in Innsbruck wurde 1938 unter Gauleiter Franz Hofer errichtet und diente der NS-Diktatur als Zentrum der Macht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das ehemalige Gauhaus nahtlos als Landhaus weiter genützt, ohne auf die dunkle Vergangenheit hinzuweisen.
Alle eingeladen, Ideen einzubringen
„Neben fünf geladenen Künstlerinnen und Künstlern haben alle Kunstschaffenden die Möglichkeit, sich am offenen Wettbewerb zu beteiligen“, erklärten Kulturlandesrätin Beate Palfrader und der für die Liegenschaften und den Hochbau des Landes Tirol zuständige Landesrat Johannes Tratter (beide ÖVP). „Da die Geschichte des Tiroler Landhauses im Fokus steht, hoffen wir auf zahlreiche Einreichungen von aus Tirol stammenden oder in Tirol lebenden Künstlerinnen und Künstlern.“

Lokalaugenschein mit Landeskonservator
Für Interessierte findet am 3. März 2022 um 14 Uhr ein Lokalaugenschein am Landhausplatz statt, bei dem das Preisgericht die Wettbewerbsaufgabe erläutert. Neben den Jurymitgliedern wird auch Landeskonservator Walter Hauser als Experte für Denkmalschutz am Termin teilnehmen. Die Einreichfrist für Ideenskizzen ist Dienstag, der 29. März 2022 um 12.00 Uhr.