Tiroler Landhaus
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Chronik

Landhaus: Kunst-Reflexion zur NS-Geschichte

Das Land Tirol will die Aufarbeitung der NS-Geschichte des Neuen Landhauses in Innsbruck mit einer künstlerischen Intervention auf der Gebäudefront oder im Eingangsbereich weiterführen. Ein Kunstwettbewerb mit einer Dotierung von 200.000 Euro wurde dafür ausgelobt.

Die Entstehung des Neuen Landhauses und seine Nutzung in der NS-Zeit wurden im öffentlichen Bewußtsein auch nach dem Zweiten Weltkrieg ausgeblendet. Das stellte bereits ein Expertenbericht fest, der von der Landesregierung vor zwei Jahren in Auftrag gegeben wurde – mehr dazu in Landhaus: Expertenbericht zu NS-Zeit online. Darin wurden auch Maßnahmen empfohlen, um den NS-Hintergrund des Gebäudes sichtbar zu machen.

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Im Eingangsbereich oder auf der Front des Gebäudes aus der NS-Zeit soll „eine künstlerische Intervention“ entstehen

Erinnerungskultur im Einklang mit Denkmalschutz

Auf Basis der Expertenempfehlungen hat die Landesregierung einen Wettbewerb in die Wege geleitet „mit dem Ziel, ein künstlerisches Zeichen der Erinnerung an die Nutzung des Hauses als Sitz des nationalsozialistischen Macht- und Unterdrückungsapparats zu setzen“. Der Wettbewerb richte sich an nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler, die Erfahrung im Umgang mit Erinnerungskultur, Kunst am Bau oder Kunst im öffentlichen Raum haben.

Eine Jury soll die Rahmenbedingungen festlegen, wobei der Denkmalschutz und die Funktionalität des Neuen Landhauses berüchsichtigt werden müssen. Die geplante künstlerische Aufarbeitung soll laut Land „zur Reflexion über Vergangenheit und Gegenwart des Gebäudes anregen“.