Mit der Ernennung Tilgs zum Vizerektor für Forschung und strategische Entwicklung ist die UMIT TIROL laut eigenen Angaben dem Vorschlag von Rektorin Sandra Ückert gefolgt. Bereits in den vergangenen Monaten habe sie mit Tilg intensiv zusammengearbeitet.
Der frühere ÖVP-Gesundheitslandesrat war nach seinem Rücktritt als Professor an die UMIT zurückgekehrt. Die Universität in Hall in Tirol ist zwar privatrechtlich organisiert, steht aber zu 90 Prozent im Eigentum des Landes Tirol. Die restlichen Anteile hält die Universität Innsbruck.
Ehemals selbst Rektor an UMIT
Der Landecker Bernhard Tilg hat in Graz Elektrotechnik studiert, dort auch promoviert und sich im Fach Biomedizinische Technik habilitiert – später arbeitete er als Universitätsdozent an der TU in Graz. Im Jahr 2000 erhielt er mit dem START-Preis den höchstdotierten Wissenschaftspreis Österreichs für Nachwuchsforscher unter 35 Jahren.
Bernhard Tilg war selbst von 2004 bis 2008 als Rektor der Privatuniversität tätig. Zuvor unterrichtete er selbst an der UMIT. Anschließend wurde er von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) erstmals zum Landesrat in die Tiroler Landesregierung geholt. 2013 wurde er dann erneut unter Platter Tiroler Gesundheitslandesrat.
Massive Kritik an Pandemie-Management
Im Mai 2021 war Bernhard Tilg als Landesrat zurückgetreten. Er war bereits im Jahr davor im Zuge des Coronavirus-Krisenmanagements stark unter Beschuss geraten. Über Österreichs Grenzen hinaus bekannt wurde er durch einen Auftritt in der ZIB2, in dem er mehrmals wiederholte, dass die Behörden in Sachen Ischgl „alles richtig gemacht“ hätten – mehr dazu in Tilg verteidigt Vorgehen der Behörden. Eine Expertenkommission sprach in ihrem Abschlussbericht zum Tiroler CoV-Krisenmanagement allerdings von „folgenschweren Fehleinschätzungen“.
Nach seinem politischen Rücktritt kehrte Tilg im Mai 2021 an die UMIT als Professor für Medizinische Informatik zurück. Jetzt stieg er dort zum Vizerektor auf.
Tilg plant Kooperationen
Bernhard Tilg zeigte sich am Freitag glücklich über seine Ernennung. Er freue sich auf die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen: „Die UMIT TIROL ist eine forschungsstarke Universität, deren Wissenschaftler derzeit an einer Vielzahl von regionalen, nationalen und internationalen Forschungsprojekten arbeiten", so Tilg.
Besonders am Herzen liege ihm die enge Zusammenarbeit mit den Gesundheitseinrichtungen und der Gesundheitswirtschaft in Tirol. Er wolle „für die Wissenschaftler der Tiroler Privatuniversität bestmögliche Rahmenbedingungen für Forschung, Innovation und Third Mission schaffen“, betonte Tilg.