Kerze in Kirche vor Altra
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Religion

Viele Junge wollen Kirche neu gestalten

In der Diözese Innsbruck beteiligen sich viele junge Menschen im Alter zwischen 15 und 20 Jahren am sogenannten synodalen Prozess. Dieser Nachdenkprozess wurde von Papst Franziskus angestoßen. Weltweit soll dabei über die Zukunft der Kirche nachgedacht werden.

Im Rahmen einer Online-Beteiligung konnten sich von 1. November 2021 bis zum 31. Jänner 2022 Einzelpersonen und Gruppen am synodalen Prozess beteiligen. Dabei gab es in der Diözese Innsbruck 900 Einzel- und über 100 Gruppenrückmeldungen – in Summe nahmen 1.900 Personen in der Diözese teil. Sie gaben Rückmeldungen zu den Themen Gemeinschaft, Teilhabe und „Sendung“ in der Kirche.

Viele Schülerinnen und Schüler meldeten sich zu Wort

Einige Reformvorschläge gab es beispielsweise von den Innsbrucker Jesuiten – mehr dazu in Reformvorschläge der Innsbrucker Jesuiten. Die meisten Gruppenrückmeldungen gab es allerdings in der Altersgruppe der 15- bis 20-Jährigen. Rund 500 Schülerinnen und Schüler beteiligten sich in der Diözese Innsbruck am Nachdenkprozess und gaben ihre Reformideen ab. Das sei laut Diözese vor allem auf eine Schulaktion im Jänner mit Unterlagen für den Religionsunterricht zurückzuführen.

Papst Franziskus winkt vom Fenster des Apostolischen Palastes im Vatikan. (13.12.2020)
VINCENZO PINTO / AFP / picturedesk.com
Papst Franziskus hat im Vorjahr der Kirche einen Nachdenkprozess verordnet

Bei den Einzelpersonen gab es mit rund 900 Rückmeldungen die meisten in der Altersgruppe der 50- bis 60-Jährigen. Tendenziell hätten sich Menschen an der Umfrage beteiligt, die sich in der Kirche engagieren oder sich der Kirche eher zugehörig fühlen. Aber auch Menschen, die sich der Kirche nicht zugehörig fühlen, hätten sich zu Wort gemeldet. „Gerade dieser ‚Blick von außen‘ hilft uns sehr“, so Diözesankoordinatorin Magdalena Pittracher.

Ergebnisse werden mit Bischof Glettler diskutiert

Mit dem synodalen Prozess soll vor allem darüber nachgedacht werden, wie die Kirche im 21. Jahrhundert gestaltet und Gemeinschaft neu erlebbar gemacht werden kann. Die Ergebnisse der Umfrage sollen in der Diözese Innsbruck am 26. Februar unter anderem mit Bischof Hermann Glettler und der Diözesanleitung besprochen werden.

„Ein ehrlicher und hörbereiter Umgang mit den Rückmeldungen und Vorschlägen ist mir und der Diözese Innsbruck sehr wichtig“, sagte Bischofsvikar Jakob Bürgler. Bis zum 10. April soll außerdem eine „offizielle Eingabe“ der Diözese Innsbruck zum weltweiten synodalen Prozess entstehen.