Glungezer neue Kombibahn mit Piste und Skifahrerinnen im Hintergrund
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Wirtschaft

Kleine Skigebiete vorsichtig optimistisch

Während einige Skigebiete bereits geöffnet haben, starten am kommenden Wochenende viele kleinere Skigebiete in Tirol ihren durchgehenden Liftbetrieb. Die Betreiber zeigen sich großteils optimistisch. Die Suche nach Personal bereitet allerdings da und dort Sorgen.

Nach dem vergangenen Corona-Winter blicken viele Liftbetreiber durchwegs positiv und zuversichtlich auf die anstehende Skisaison. Am Freitag und Samstag öffnen zahlreiche kleine und mittlere Skigebiete ihre Lifte für den Publikumsskilauf. Generell sollen heuer wieder alle Gebiete aufsperren, so der Seilbahnen-Obmann Franz Hörl. Zu große Erwartungen an die neue Saison wollte vorab von Seiten der Liftbetreiber niemand anstellen, überall überwiege aber die Freude und Hoffnung auf eine „berechenbare“ Skisaison.

Letzter Feinschliff in kleinen Skigebieten

Am Freitag öffnen beispielsweise die Gschwandtkopflifte in Seefeld, der Almberglift am Walchsee oder auch die Kellerjochbahn oberhalb von Schwaz. Am Samstag ziehen dann einige Skigebiete nach. In den kleineren Gebieten hofft man auch heuer wieder auf viele einheimische Gäste. „Wir haben im letzten Jahr nicht wirklich viel von den Corona-Hilfen in Anspruch nehmen können. Darum hoffen wir natürlich, dass uns die Einheimischen die Stange halten“, so Michael Huber, Geschäftsführer der Kellerjochbahn.

Vorbereitungen im Kellerjoch auf den Saisonstart
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Am Kellerjoch werden Lifte und Pisten für den Saisonstart am Freitag vorbereitet

Die Lifte am Rangger Köpfl waren bereits am vergangenen Wochenende in Betrieb. „Da waren überraschend viele da – ist wirklich gut gelaufen“, sagt Hubert Deutschmann, der Geschäftsführer am Rangger Köpfl. Der durchgehende Betrieb startet ebenfalls am Freitag. Auch dort lebe man von den Einheimischen. Es sei nicht einfach Jahr für Jahr die Vorsaison zu übertreffen, aber „wir haben letztes Jahr gut überlebt und ich denke, das wird auch heuer so weitergehen“, so Hubert Deutschmann.

Maskenregel soll streng kontrolliert werden

In den Skigebieten werde man streng auf die Einhaltung aller Covid-Vorgaben achten, heißt es im Gespräch mit dem ORF Tirol. In Gondeln gilt heuer nicht mehr die 50-Prozent-Beschränkung. „Darum werden wir die Einhaltung der Maskenregel streng kontrollieren“, so der Geschäftsführer des Rangger Köpfls. Die Kontrolle der 2G-Regel passiere an der jeweiligen Kassa bei der Ticketausgabe.

Wieder Skischulbetrieb und Gastro an der Piste

Dank geöffneter Gastronomie an den Pisten soll laut Liftbetreibern heuer auch wieder die Verweildauer der Besucherinnen und Besucher am Berg gesteigert werden. Nach langem Hin und Her werde auch das Hecherhaus am Kellerjoch zumindest To-Go anbieten, heißt es vom Liftbetreiber. Am Rangger Köpfl öffnen alle Hütten für Wintersportlerinnen und Wintersportler.

Sessellift am Kellerjoch
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In den Skigebieten gilt weiterhin die 2G-Regel

Auch Skikurse sollen in dieser Wintersaison wieder angeboten werden. Hier gelte „so viel Angebot wie möglich aber mit dem möglichst geringen Aufwand“, so der Skischulleiter Dominic Ebenbichler. Unklarheit herrsche allerdings noch bei der G-Regel. Grundsätzlich gelte 3G am Arbeitsplatz. „Aber da unser Arbeitsplatz das Skigebiet ist, gilt plötzlich wieder 2G. Es ist gar nicht so klar, wie man es zu machen hat“, sagt Dominic Ebenbichler. Grundsätzlich würden die Buchungen für die Weihnachtsferien an Fahrt aufnehmen. „Wir gehen vorsichtig in diese Saison, ganz pessimistisch sind wir aber natürlich nicht.“

Großinvestitionen rechnen sich

Am Glungezer in der Gemeinde Tulfes hat der Skibetrieb bereits am 8. Dezember begonnen. Dort blickt man sowohl auf die vergangene Saison positiv zurück und glaubt auch an eine erfolgreiche kommende Skisaison. Die neu „Kombibahn“ und auch die Parkplatzerweiterung hätten sich als sinnvolle Investitionen erwiesen – mehr dazu Glungezer bekommt neue Kombibahn. „Das sind natürlich Projekte, die auf viele Jahre finanziert werden müssen – wir sprechen von 17 bis 20 Jahren. Aber wir haben ein Skigebiet wieder belebt, das von einigen schon totgesagt worden ist“, sagt Christian Höck, der Assistent der Geschäftsleitung am Glungezer.

Parkplatz und Talstation Glungezer
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Der Parkplatz am Glungezer ist um rund 100 Stellplätze erweitert worden

Pläne für eine Kombibahn gibt es auch am Rangger Köpfl. „Wir wollen die letzte Sektion nächstes Jahr bzw. spätestens übernächstes Jahr mit einer neuen, modernen Bahn erschließen“, so Hubert Deutschmann, der Geschäftsführer am Rangger Köpfl. In Schwaz gibt es schon seit langem den Wunsch nach einer Verbindungsbahn vom Tal zur Talstation der Kellerjochbahn. „Wir sind noch nicht soweit, dass es spruchreif ist. Wir arbeiten daran und es sollte weitergehen“, so Michael Huber von der Kellerjochbahn.

Schwierige Suche nach Personal

Laut Seilbahn-Chef Hörl gestalte sich auch heuer, wie schon im letzten Jahr, die Personalsuche schwierig. „Vor allem bei den Pistenraupenfahrern“, sagt Hörl. Viele Skigebiete können auf ein gutes Stammteam zurückgreifen, die Suche nach neuen Kräften gestalte sich aber sehr schwierig.

„Saisonbedienstete beispielsweise für die Kassa zu finden ist nicht einfach. Insgesamt sind wir aber zufrieden und unsere Mannschaft für diesen Winter steht“, so Hubert Deutschmann. Ähnlich geht es einigen Skischulen. Im Kernteam seien viele gut aufgestellt, „die Leute, die wir für die schwierigen Wochen auffüllen müssen, finden sich gar nicht so leicht“, so Dominic Ebenbichler.