Beschneiung auf Piste am Glungezer
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Glungezer bekommt neue Kombibahn

Geht es nach den Verantwortlichen, soll heuer die zweite Sektion der Glungezerbahnen neu gebaut werden. Der letzte kombinierte Schlepp- und Sessellift Österreichs wird einer neuen Kombibahn mit Gondeln und Sesseln weichen. Bis zur Wintersaison will man fertig sein.

Der zwei Kilometer lange Schlepplift am Glungezer bei Tulfes war in Österreich ein Unikum. Denn im Sommer wurde der Lift zu einem Einer-Sessellift umgerüstet. Nach dem Neubau der ersten Sektion der Glungezerbahn vor zwei Jahren haben die Projektbetreiber Anfang Mai die Unterlagen für die zweite Sektion von der Halsmarter zur Tulfein-Alm eingereicht.

Alter Einser-Sessellift auf den Glungezer
Hermann Hammer
Im Sommer ein Sessellift, im Winter ein Schlepplift: Jetzt soll es eine neue Kombibahn anderer Art geben

Geschäftsführer zeigt sich zuversichtlich

Geht es nach dem Geschäftsführer der Glungezerbahn Walter Höllwarth, soll mit dem Bau Anfang Juli begonnen werden. Er sieht kein Problem, bis zum Beginn der Wintersaison fertig zu werden. Bei der ersten Sektion habe man mit dem Bau erst im August begonnen und jetzt sei das Gelände einfacher als bei der unteren Sektion.

Plan der Talstation
Glungezerbahn/Salzmann Ingenieure
Die Talstation erhält einen geräumigen Keller

Entschieden hat man sich für eine Kombibahn mit Sesseln und Gondeln. NAuf zwei Sechser-Sesseln folgt jeweils eine Zehner-Gondel. Laut Höllwarth habe man sich für eine Kombibahn entschieden, weil einerseits Skifahrer einen Sessellift bevorzugen, andererseits viele Ausflügler im Sommer, vor allem Kinder, Eltern mit Kinderwägen oder auch ältere Menschen auf eine Gondelbahn angewiesen sind. Die neue Bahn mit 26 Sesseln und 13 Gondeln wird eine Transportkapazität von 1.100 Personen pro Stunde haben, was laut Höllwarth der Kapazität des Schleppfliftes entspricht.

Plan der Talstation
Glungezerbahn/Salzmann Ingenieure
Die Talstation der Sektion zwei ist auf dem Niveau der Bergstation der Sektion eins

Ursprüngliche Pläne sahen Vierer-Sessellift vor

Ursprünglich hatten die Pläne eine Vierersesselbahn vorgesehen. Die neue Bahn kostet neun Millionen Euro und damit um 3,5 Millionen Euro mehr als 2017 geplant. Das könne man aber von Seiten der Glungezerbahn stemmen, so Höllwarth. Verantwortlich dafür seien die Umsatzsteigerungen in den letzten Jahren. Trotz des frühzeitigen Saisonendes durch das Coronavirus habe man in der letzten Wintersaison sogar noch mehr Umsatz gemacht als in der Saison davor. Wegen der im Vorjahr neu errichtete Beschneiungsanlage habe man bereits am 14. Dezember loslegen können.

Plan der Bergstation
Glungezerbahn/Salzmann Ingenieure
Die neue Talstation entsteht im Nahbereich der jetzigen Bergstation Tulfein

Stationen auf gleichem Niveau

Die neue Talstation wird westlich von der Bergstation der Sektion eins liegen und mit wenigen Schritten eben von dieser erreichbar sein. Das heißt, dass die neue Bahntrasse nicht mehr nördlich parallel zur Piste hinaufführt, sondern direkt im Pistenbereich zu liegen kommt. Geht alles gut, soll es Mitte Juni die Bauverhandlung geben, kurz darauf soll dann gestartet werden, so Höllwarth.

Plan der Bahntrasse
Glungezerbahn/Salzmann Ingenieure
Die Bahntrasse verläuft im Bereich der Piste

Mit dem Bau der Sektion zwei wird ein dreistufiger Ausbau zur Erneuerung der Bahnen am Glungezer abgeschlossen. Die erste Stufe war Ersatz der Doppelsesselbahn der Sektion eins vor zwei Jahren, im Vorjahr erfolgte der Bau der Beschneiungsanlage. Auch die umliegenden Gemeinden ermöglichten mit ihrer Hilfe dieses Projekt. Die Gemeinde Tulfes übernahm insgesamt drei Millionen Euro, aus 19 weiteren Gemeinden im Umland kamen 3,7 Millionen.