Fotovoltaikanlage
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Klima und Energie

TIWAG gründet Tochter für „grüne Energien“

Zur Bündelung aller Energieprojekte außer Wasserkraft hat der Landesenergieversorger TIWAG eine Tochter gegründet, die TINEXT wurde am Montag in Jenbach präsentiert. Schwerpunkte sind Photovoltaik, CO2-arme Wärmeversorgung, Biogas und Wasserstoffprojekte.

Die TINEXT (TIWAG-Next Energy Solutions GmbH) soll gemeinsam mit Forschung und Wissenschaft als Kompetenzzentrum für Zukunftstechnologien fungieren. Rund 150 Millionen Euro werden dafür in den kommenden fünf bis sechs Jahren investiert. Um die Energieversorgung in Tirol breit aufzustellen, wolle Tirol in Photovoltaik, Wärme und Wasserstoff investieren, so Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bei der Präsentation.

Sonnenstrom wie ein Wasserkraftwerk

2022 sollen die ersten Photovoltaik (PV) Großanlagen in Betrieb gehen, bis 2026 soll die Sonnenstromproduktion über TINEXT auf 23.000 Kilowatt (kWp) ausgebaut werden. Das entspreche, so TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser, der Jahresleistung des Laufkraftwerks Kirchbichl.

Menschengruppe vor einer großen Photovoltaikanlage
TIWAG/Vandory
Bei der Präsentation in Jenbach

Heizen mit Abwärme aus der Industrie

Zweiter Schwerpunkt ist der Ausbau einer CO2-armen Wärmeversorgung in der Inntalfurche. Geplant ist die Errichtung regionaler Wärmenetze, die aus industrieller Abwärme sowie Wärme aus Heiz- und Biomasse-Heizwerken gespeist werden. Die TINEXT plant zusätzliche Heizwerke, wenn die Verbrennung von Erdgas reduziert werde. Die Gasleitungsinfrastruktur soll verdichtet werden, um in allen Regionen Biogas anbieten zu können, so Entstrasser. Biogas, z.B. aus Speiseabfällen der Gastronomie oder von Kläranlagen, werde dafür in das Gasnetz eingespeist, dadurch könne der Erdgasanteil verringert werden.

Zentrum für Wasserstofftechnologie

Auch die Planung für ein Wasserstoffprojekt laufe auf Hochtouren, so der Vorstandsvorsitzende in der Aussendung. Eine erste Anlage der TIWAG in Kufstein befinde sich in der Genehmigungsphase, zusätzlich sind eine Wasserstofftankstelle für den Schwerverkehr sowie Schnellladesysteme für E-Autos verbunden mit einer PV-Anlage vorgesehen. Die Inbetriebnahme ist bis Ende 2023 vorgesehen – mehr dazu in Studie prüft Orte für Wasserstofftankstellen.