Um die Wasserstoff-Mobilität für den Güter- und Busverkehr zu ermöglichen, ist der Aufbau eines ausreichend dichten Tankstellennetzes notwendig. Die Wasserstoffstrategie des Landes geht bis 2030 von einem Bedarf von etwa fünf Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsrouten aus, im Jahr 2050 sollen es rund 30 Tankstellen sein, so der für Energie zuständige Landesrat Josef Geisler (ÖVP).
Theoretisch mehrere Standorte möglich
Erste Zwischenergebnisse der Studie von „Wasser Tirol“ zeige, dass es entlang der Hauptverkehrsrouten im Inn- und Wipptal sowie über den Fernpass knapp ein Dutzend Standorte gebe, an denen sowohl Wasserstoff-Erzeugung als auch Wasserstoff-Abgabe über eine Tankstelle möglich seien. Wo beides am selben Ort nicht möglich sei, könnten Tankstellen durch Tankwagen mit Wasserstoff versorgt werden.
Verluste durch kurze Wege minimieren
Bei der Produktion, Lagerung und Umwandlung von Wasserstoff gebe es erhebliche Verluste, so Geisler weiter. Deshalb sei anzustreben, Abgabestelle, Produktion und Verwertung der entstehenden Abwärme räumlich zusammenzulegen. Abwärme könnte in ein Wärmenetz eingespeist werden. Rupert Ebenbichler von „Wasser Tirol“ verwies auf eine langfristig günstige Stromversorgung, wenn die Energie für die Produktion des Wasserstoffs aus einem nahegelegenen Wasserkraftwerk stamme.
Als „geradezu optimal“ sei der Standort der von der TIWAG geplanten Wasserstoff-Erzeugungsanlage und Tankstelle in Kufstein: direkte Leitung zum nahgelegenen Kraftwerk Langkampfen, Standort nahe einer Autobahnausfahrt, unmittelbare Nähe zur Heizzentrale des städtischen Fernwärmenetzes und zur Gasleitung. Strategisch günstig liege auch die in Bau befindlichen Anlage von MPreis in Völs, für den Wasserstoffbetrieb der Zillertalbahn sei der geplante Standort einer Anlage am Bahnhof Mayrhofen optimal.
Beginn mit wenigen Abgabestellen
Weitere Tankstellen oder Wasserstoff-Produktionsanlagen soll es erst geben, wenn die Nachfrage steigt, hieß es in der Aussendung des Landes vom Mittwoch weiter. Überschüssig produzierter Wasserstoff könne zu einem gewissen Teil direkt in das Erdgasnetz eingespeist oder in synthetisches Gas umgewandelt werden. Die vollständige Studie soll demnächst vorliegen.