Die Liste beinhaltet Daten zu 24.000 positiven Corona-Tests, inklusive Namen, Adresse und Geburtsdatum der Betroffenen. Nach der Berichterstattung im ORF ermittelt auch das Landeskriminalamt – mehr dazu in StA beauftragt LKA nach Datenleck bei PCR-Tests.
Auskunftsbegehren an Land Tirol und Lab Truck richten
Ob der eigene Name oder der von Familienmitgliedern in der Liste auftaucht, darüber darf der ORF aber keine Auskunft geben – mehr dazu in Massives Datenleck bei positiven CoV-Tests. Berichte über das Datenleck sind erlaubt, Auskünfte über betroffene Personen wären aber klar ein Verstoß gegen das Datenschutzgesetz.
Wer wissen will, ob er vom Datenleck betroffen ist, sollte am besten ein Auskunftsbegehren an das Land Tirol und die HG Lab Truck schicken, rät Anwalt Robert Haupt von der Plattform Cobin Claims.
Plattform stellt kostenloses Formular bereit
Gratis Formulare für das Auskunftsbegehren bietet die Plattform Cobin Claims online an. Die ersten zwei Auskunftsbegehren der Kanzlei von Robert Haupt wurden am Donnerstag abgeschickt. Dieses Vorgehen habe sich auch im Datenskandal der Post gut bewährt, damals haben sich etwa 2.000 Menschen gemeldet. Im Oktober 2019 hatte die Post im Datenskandal um die Speicherung von Parteiaffinitäten von Millionen Post-Kunden und dem Verkauf dieser Daten an wahlwerbende Parteien eine Verwaltungsstrafe von der Datenschutzbehörde wegen der Verwendung von Marketingdaten erhalten. Die Strafe wurde später aufgehoben.
Land und HG Lab Truck müssen Auskunft erteilen
Für eine mögliche Klage sei es jetzt noch zu früh, so Anwalt Severin Hammer. Zunächst müsse man wissen, wo überall die Daten gelandet seien, damit man sein Recht auf Löschung durchsetzen könne, so Hammer.
Nach Abschicken des Auskunftsbegehrens müssen das Land und die HG Lab Truck die Auskunft innerhalb von vier Wochen erteilen. Steht dann fest, dass man Teil des Datenlecks ist, können weitere Schritte überlegt werden.