Pfifferling
ORF
ORF
Umwelt

Schwammerlernte: Verspätet aber üppig

Die Pilzsaison in Tirol startet heuer mit Verspätung, dürfte aber zur Freude aller Pilzsammler relativ gut ausfallen. Zu Ferragosto machen sich normalerweise viele Italiener in Tirol auf die Suche nach Pilzen, „Sensationsfunde“ hätte es heuer aber noch nicht gegeben, heißt es von der Bergwacht.

In der Regel würde die Pilzsaison gegen Mitte oder Ende Juli in Tirol starten. Aufgrund der relativ kühlen Temperaturen und des vielen Niederschlags im Juli verschob sich die Saison heuer aber um ein paar Wochen. „Die Pilzsaison hat erst in diesen Tagen so richtig angefangen“, sagte Andreas Nußbaumer von der Pilzberatung der Stadt Innsbruck. Viel Regen und steigende Temperaturen würden aber gute Voraussetzungen für eine reiche Schwammerlernte schaffen. „Wie gut es dann tatsächlich ist, sehen wir aber immer erst am Ende der Saison“, so Nußbaumer.

Seit August mehr Anfragen bei Beratungsstellen

Seit August würden auch wieder mehr Pilzberatungen in der Beratungsstelle in der Innsbrucker Markthalle durchgeführt. Erfahrungsgemäß würden Sammlerinnen und Sammler vor allem nach dem Wochenende die Beratungsstelle aufsuchen, an starken Tagen käme rund ein Dutzend Personen, wie Andreas Nußbaumer sagt. Anhand der Zahl der Beratungen könne man grob errechnen, wie kräftig das Pilzwachstum in den Wäldern ist.

Pilzesammeln
Stanislau_V – stock.adobe.com

„Aber natürlich gibt es auch viele Spezialisten, die ihre Geheimplätze haben und auch keine Pilzberatung in Anspruch nehmen müssen“, so Andreas Nußbaumer. Die Voraussetzungen für eine gute Saison würden stimmen, durch starken Niederschlag oder auch Kälte könnte eine gute Pilzsaison jedoch schnell zu einer durchschnittlichen Saison werden.

Pilzberatung:
Die Pilzberatung der Stadt Innsbruck ist vor zwei Monaten in die Markthalle übersiedelt. Von Montag bis Freitag, 8.00 bis 12.00 Uhr werden Beratungen durchgeführt. Beratungen bietet auch der Tiroler Pilzverein in Jenbach an. Jeden Sonntag von 18.30 bis 20.00 Uhr.

„Noch keine Sensationsfunde“

Während der Pilzsaison kontrolliert die Tiroler Bergwacht die Einhaltung der Pilzschutzverordnung. Diese besagt, dass pro Person und Tag nur zwei Kilogramm Pilze mitgenommen werden dürfen. Vor zwei Jahren hatte die Bergwacht speziell an Ferragosto alle Hände voll zu tun. Statt der erlaubten zwei wurden oft dutzende Kilogramm Pilze beschlagnahmt – mehr dazu in Pilzesammler schießen über Ziel hinaus. Heuer gab es laut Bergwacht noch keine Sensationsfunde.

Seit rund zwei Wochen würde man relativ viele Pilze im Wald finden, sagt Gabriele Pfurtscheller, die Leiterin der Tiroler Bergwacht. Bei den Kontrollen sei aber „noch nichts Dramatisches dabei gewesen“. Viele Pilzsammlerinnen und Pilzsammler seien mittlerweile über die Regeln gut aufgeklärt. Trotzdem wartet man bei der Bergwacht auf eine Anpassung der Pilzschutzverordnung, „weil die Strafen bislang teilweise sehr gering waren“, wie Pfurtscheller im Gespräch mit dem ORF Tirol sagt. Die angepasste Verordnung werde aber wohl erst im kommenden Jahr in Kraft treten, glaubt die Leiterin der Tiroler Bergwacht.