Forscher an der Aalborg University bei der Analyse von Coronavirus-Tests (15.1.2021)
HENNING BAGGER / AFP / picturedesk.com
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Coronavirus

380 Mutationsfälle nach Sequenzierung umgestuft

Nach dem Wirbel um offenbar teils falsche Mutationsbewertungen bei den PCR-Proben durch die Firma HG-Pharma im Zuge einer Voranalyse haben rund 380 Fälle nach einem vorläufigen Zwischenergebnis der AGES umgestuft werden müssen.

Dadurch wurden insgesamt rund 70 Fälle der Fluchtmutante B1.1.7-E484K weniger verzeichnet als ursprünglich angenommen, teilte das Land am Dienstag auf APA-Anfrage mit.

Die Diskrepanz zwischen den 380 umgestuften Fällen und dem Minus an 70 Fällen bei der Fluchtmutante ergebe sich daraus, dass die Mutations-Zuordnung in mehrere Richtungen noch geändert wurde. Besonders zu Beginn des Auftretens der Fluchtmutante sei diese bei den Analysen nicht immer erkannt worden. Dadurch hätten sich anfänglich Verdachtsfälle auf B1.1.7 schlussendlich doch als B1.1.7/E484K herausgestellt. Später seien dann zu viele B1.1.7/E484K-Fälle festgestellt worden, wodurch sich nun insgesamt ein Minus an 70 B1.1.7/E484K-Fällen ergebe.

Bei jedem Mutationsverdacht lag Mutation vor

Nach derzeitigem Kenntnisstand würden die bisher durchgeführten Sequenzierungen der AGES jedoch zeigen, dass in jedem einzelnen Fall, wo die Labordaten ursprünglich einen Mutationsverdacht aufzeigten, auch tatsächlich eine Mutation vorlag. Nur die Zuordnung, welche konkrete Mutation vorlag, musste bisher in 380 Fällen geändert werden.

In der Causa HG Pharma prüft die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) weiter einen möglichen Anfangsverdacht auf schweren Betrugs. Die Oppositionspartein fordern rasche und umfassende Aufklärung – mehr dazu in HG Pharma: Opposition will dringend Aufklärung