Rohre werden auf Baustelle verlegt
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Umwelt

Tiroler Gasnetz soll bis 2040 grün werden

Beim Gasanbieter Tigas rechnet man mit einem zunehmenden Anteil „grüner Gase“ in den Gasnetzen. Bis 2040 soll in Tirol beziehungsweise Österreich nur noch mit erneuerbaren Energien geheizt werden, dann soll vor allem Wasserstoff und Biogas durch die Rohre der Tigas geleitet werden.

Nach wie vor werden in Tirol Gasleitungen verlegt. Der technische Geschäftsführer der Tigas Georg Tollinger erklärt, die Gasnetze, die man heute baue, seien auch für „grüne Gase“ geeignet. Das könne Biogas sein oder auch Wasserstoff.

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Die Tigas betreibt neben dem Gasnetz auch ein Fernwärmenetz

Mehrere Biogasanlagen in Tirol

Seit Jahren versuche man, erneuerbare Energien in das System zu bringen, so Tollinger. Im Unterland gebe es zwei Biogasanlagen, eine weitere Anlage in Roppen im Oberland solle im Mai in Betrieb gehen. Man sei auch beim Wasserstoffcluster in Kufstein dabei, damit könne man Energie, die man jetzt schon erzeuge, in das Netz bringen – mehr dazu in Tirol als Zentrum der Wasserstofftechnologie.

Wasserstoff aus überschüssigem Sonnenstrom

Auf die Frage, wie bis 2040 der vollständige Ausstieg aus fossilen Energieträgern gelingen kann, sagt Tollinger, das könne man nur gemeinsam schaffen. So sollen etwa in Tirol 100.000 Dächer mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Die Überschussenergie sonniger Tage müsse man zwischenspeichern, so Tollinger, „dafür ist Wasserstoff eine der am besten geeigneten Methoden“. Dann könne man das Gas nehmen, wenn es gebraucht werde.

Auf der anderen Seite gebe es viele biogene Abfälle, aus diesem Material solle man Biogas machen und einspeisen, so der TIGAS-Geschäftsführer. Nur wenn man heimische Energie nutze und sie nicht ins Ausland bringe, habe man Chancen, das umzusetzen.

Milliardenbetrag für Umstellung beim Gas

Im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sei alleine für den Ausbau von Biogas und Wasserstoff in den nächsten zehn Jahren eine Milliarde Euro vorgesehen. Man werde diese Förderungen brauchen, man solle sie aber dort einsetzen, wo sie am sinnvollsten sind „und nicht wie eine Gießkanne verteilen, sondern das zu fördern, was die meiste Effizienz bringt“. Ganz ohne Förderungen werde es nicht gehen, so Tollinger. Wenn man aber primär Energie spare, werde man auch bei den Förderungen weniger brauchen.