Personen stehen zur Impfung an
APA/EXPA/Johann Groder
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Coronavirus

Schwaz: Aufwärtstrend lässt auf sich warten

Trotz Impfoffensive und Ausreistestpflicht wartet man im Bezirk Schwaz nach wie vor auf sinkende Corona-Zahlen. Auf eine spürbare Entspannung werde man noch einige Wochen warten müssen, glaubt der Schwazer Bürgermeister Hans Lintner (ÖVP).

Rund 80 Prozent der Bevölkerung im Bezirk Schwaz haben sich im Zuge der Impfoffensive bis zum 15. März gegen das Coronavirus impfen lassen. Der Zeitraum seit der Impfung sei aber noch zu kurz, um mit sinkenden Infektionszahlen zu rechnen, sagte Hans Lintner am Samstag. „Wir sind aber überzeugt davon, dass sich die Verhältnisse bis zum zweiten Impftermin wesentlich verbessern“, so Lintner.

„Seit dem ersten Impftermin in Schwaz sind erst wenige Wochen vergangen. Wir gehen aber davon aus, dass wir im Laufe des Aprils die Auswirkungen spüren“, ergänzte der Leiter des Corona-Einsatzstabes, Elmar Rizzoli. Er glaubt, dass es dann im Bezirk deutlich weniger Ansteckungen geben wird.

50 Anzeigen in Innsbruck

In Tirol will man daneben weiterhin auf lokale und regionale Maßnahmen setzen. Immerhin entwickelten sich in den vergangenen Tagen die Infektionszahlen nicht wie gewünscht. So stieg zum Beispiel auch in den Bezirken Innsbruck-Stadt (425 Fälle) und Innsbruck-Land (570 Fälle) die Zahl der positiven Coronatests. Die Stadtpolitik appellierte einmal mehr an die Bevölkerung, sich an die Maßnahmen zu halten.

Menschen sitzen am Innufer
ORF

Vor allem nachdem sich dutzende Menschen am Marktplatz und entlang der Innpromenade zu dicht in der Frühlingssonne versammelt haben sollen. 50 Anzeigen mit Geldstrafen bis zu 500 Euro wegen Missachtung der Abstandsregeln gab es laut Stadtpolizeikommando in den letzten zwei Tagen. Innsbrucks Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (ÖVP) brachte darum mögliche Platzsperren ins Spiel. Dem erteilte Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen) aber vorerst eine Absage – mehr dazu in Platzsperren in Innsbruck unwahrscheinlich.

Tirol setzt weiter auf regionale und lokale Lösungen

Regionale und lokale Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung hätten sich laut Rizzoli in den vergangenen Wochen bewährt, wie die Beispiele Haiming und Roppen zeigen würden. „Innerhalb von 14 Tagen hat man die Lage dort sehr rasch in den Griff bekommen. Immerhin haben wir in diesen Gemeinden doch Inzidenzen von rund 1.000 gehabt“, so der Leiter des Corona-Einsatzstabes.

Ausreisekontrolle Testpflicht
LIEBL Daniel/zeitungsfoto.at
Lokale Maßnahmen, wie eine Ausreisetestpflicht aus einzelnen Gemeinden, seien wirkungsvoll, so Elmar Rizzoli

„Je kleiner die Einheit ist, in der man Maßnahmen setzt, umso wirkungsvoller ist das Ganze“, sagte Rizzoli. Ein Gemeindegebiet müsse sehr rasch verlassen werden. Dagegen sei bei Maßnahmen, die für ganze Bezirke gelten, beispielsweise die Testbereitschaft nicht so hoch. Bei einer Ausreisetestpflicht für einzelne Gemeinden würden sich laut den Erfahrungen aber rund 70 Prozent der Bevölkerung testen lassen.