Impfung für Bildungspersonal in der Mehrzweckhalle Müllendorf
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Coronavirus

Ab Sonntag Impfpause für Lehrpersonen

Durch einen Erlass der Bundesregierung werden Über-65-jährige und Risikopatienten beim Impfen priorisiert. Lehrpersonen werden deshalb nicht wie ursprünglich geplant rund um Ostern geimpft. Tirols Lehrervertreter verweisen auf Salzburg, das noch vor Ostern allen Lehrpersonen eine Impfung ermöglicht.

In Salzburg werden alle impfwilligen Pädagoginnen und Pädagogen in den Osterferien geimpft. Der Termin wurde noch zu einer Zeit fixiert, als der Impfstoff von Astra Zeneca noch nicht für Über-65 jährige zugelassen war und werde aus organisatorischen Gründen beibehalten, heißt es aus dem Büro des Salzburger Gesundheitslandesrats Christian Stöckl (ÖVP). Dass dies in Salzburg möglich ist, in Tirol hingegen nicht, hat die AHS-Lehrergewerkschaft diese Woche in einem offenen Brief an die Landesregierung kritisiert – mehr dazu in AHS-Gewerkschaft fordert Impfung zu Ostern.

Bis Sonntag geplante Impfungen werden durchgeführt

In Tirol werden jene Pädagoginnen und Pädagogen geimpft, die noch bis Ende dieser Woche einen Impftermin haben, sagt Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Dann seien im Elementarbereich 60 Prozent der Impfwilligen geimpft, bei den Lehrerinnen und Lehrern immerhin 40 Prozent, so Palfrader.

Nächste Termine hängen von Impfstoffverfübarkeit ab

Dann ist allerdings vorerst Schluss: Denn ein Erlass der Bundesregierung vom 11. März besagt, dass Über-65 jährige und Risikopatienten bei den Impfungen zu bevorzugen sind. Danach sollen Kindergartenpersonal und Lehrpersonen weiter geimpft werden. Wann dies der Fall sein wird, hänge von der Impfstoffverfügbarkeit ab, so Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP).

In Tirol haben sich 78 Prozent der Lehrpersonen für eine Impfung angemeldet, bei den Elementarpädagoginnen und -pädagogen nur 50 Prozent. Sie sind es, die als erstes geimpft werden, ebenso wie Lehrpersonen in Volks- und Sonderschulen, sagt Palfrader: „Immer dort, wo der Körperkontakt am engsten ist, soll als erstes geimpft werden. Je älter die Schülerinnen und Schüler sind, umso mehr kann man andere Sicherheitsvorkehrungen treffen und einhalten.“

Kritik aus höheren Schulen

Bei den Impfungen jetzt mittendrin aufzuhören sei das falsche Signal, so Elisabeth Faistenauer (FCG) von der BMHS-Lehrergewerkschaft. Lehrpersonen seien an der vordersten Front, zudem seien derzeit gerade bei Jugendlichen besonders hohe Fallzahlen. Das weitere Offenhalten der Schulen sei nur mit einer breiten Impfung zu gewährleisten, sagt Karl Digruber (FCG) von der AHS-Gewerkschaft. Peter Spanblöchl (FCG) von der Pflichtschullehrergewerkschaft wiederum ruft zur Besonnenheit auf, die derzeitige Impfstoffknappheit treffe schließlich alle Bereiche gleich.