Der Vorsitzende der Tiroler AHS-Gewerkschaft Karl Digruber fordert eine Rückkehr zum ursprünglichen Impfplan, der das Lehrpersonal bevorzugt behandelt hätte: „In einer Erhebung haben sich 80 Prozent aller Lehrpersonen für Impfungen angemeldet. Nunmehr hat sich die Strategie des Bundes wieder kurzfristig geändert und Tirol zieht da leider mustergültig mit. Es ist nicht einzusehen, dass andere Bundesländer Lehrpersonen weiterhin Impfpriorität einräumt, Tirol aber nicht.“ Das Bundesland Wien habe seine Lehrpersonen bereits durchgeimpft, so Digruber, und das Bundesland Salzburg würde Lehrerinnen und Lehrer derzeit priorisiert impfen.
Infektionen bei Kindern und Jugendlichen steigen
In dem Offenen Brief, der an Landeshauptmann Günther Platter und an den Tiroler Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) gerichtet ist, spricht der AHS-Gewerkschafter von „großer Sorge“. Man wisse, dass das Infektionsgeschehen bei Kindern und Jugendlichen derzeit „rapide steige“, das habe auch Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) kürzlich betont, so Digruber. Deshalb fordert die Tiroler AHS-Gewerkschaft „ein klares Handeln, um das weitere Offenhalten der Schulen zu ermöglichen“. Das könne nur durch „eine breite Impfung“ gewährleistet werden.
Weitere Schulschließungen „dramatisch“
Derzeit wird in Tirol damit begonnen, die Über-65-Jährigen zu impfen. Die Über-80-Jährigen haben in Tirol alle zumindest eine Erstimpfung erhalten – mehr dazu in Ü-65-Jährige und Risikopatienten im Visier. Der AHS-Gewerkschafter betonte, dass „man nicht einzelne Gruppen gegeneinander ausspielen“ wolle. Digruber möchte aber daran erinnern, dass „weitere Schulschließungen noch dramatische Folgen für alle“ nach sich ziehen würden.
Der Offene Brief zum Nachlesen
Vor einer Woche hat in Innsbruck ein Gymnasium schließen müssen. Dort sind britische und südafrikanische Varianten entdeckt worden. Die Schule wird erst nach den Osterferien wieder öffnen – mehr dazu in Ibk: Gymnasium schließt wegen Infektionen.