BBT Vereisung
BBT SE
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Verkehr

Fluss Eisack wird wegen BBT „eingefroren“

Beim südlichsten Baulos des Brennerbasistunnels in Franzensfeste in Südtirol wird eine der beiden Hauptröhren vereist. Die neue Tunneltrasse kreuzt den Fluss Eisack – und um den Fluss in seinem ursprünglichen Flussbett zu belassen, sei eine Vereisung nötig.

Der erste Verbindungstunnel auf der „Baustelle Eisackunterquerung“ wurde ausgebrochen, so die Errichtergesellschaft BBT SE am Donnerstag in einer Aussendung.

Kühlflüssigkeit am Boden des Flusses

Mit der Vereisung könne der erste der beiden Haupttunnel unter dem Fluss vorangetrieben werden. Eine erste Vereisungsphase wurde bereits im Herbst 2020 abgeschlossen. Bei dem Verfahren werde der Boden unter dem Fluss künstlich vereist, indem man Kühlflüssigkeit zirkulieren lässt, hieß es.

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Hier wird mit der Vereisung bei Franzensfeste begonnen.

Konkret wird flüssiger Stickstoff in einen geschlossenen Kreislauf unter dem Flussbett injiziert, der eine Temperatur von minus 196 Grad erreicht. Dieser wird anschließend im gasförmigen Zustand in die Atmosphäre zerstreut. In einem weiteren Schritt werden die Temperaturen mit Hilfe von Salzlake auf einem Niveau von minus 30 bis minus 35 Grad aufrecht erhalten, damit der Boden gefroren bleibt. Damit wird der Vortrieb unter dem Fluss ermöglicht. Durch die Vereisungsmethode soll es zu keinen Umweltbelastungen kommen, so die BBT SE.

Tunnellänge von 138 Kilometern errichtet

Zum aktuellen Stand der Bauarbeiten des Brenner Basistunnels stellte die Errichtergesellschaft fest, dass vier Hauptbaulose in Umsetzung begriffen seien. Bis dato habe man 138 Kilometer der insgesamt im Projekt vorgesehenen 230 Kilometer errichtet. Davon entfielen 47 Kilometer auf den Haupttunnel, 51 Kilometer auf Erkundungsstollen sowie 40 Kilometer auf sonstige Tunnelbauwerke wie Zufahrtstunnel oder Logistikstollen.

Die Errichtung des Brennerbasistunnels liegt sowohl in Tirol als auch in Südtirol im Plan. Nur Deutschland hat bis jetzt noch keine Arbeiten vorgenommen. Derzeit sehen man auch keinen Bedarf für einen Neubau eines BBT-Nordzulaufs, sagte die bayerische Verkehrsministerin am Mittwoch – mehr dazu in Bayern stellt BBT-Nordzulauf in Frage.