245 Lawinenkommissionen mit 1.350 Mitgliedern beurteilen in 189 Gemeinden vor Ort die Lawinengefahr. Im Auftrag der Behörden entscheiden sie, ob Straßen gesperrt oder Häuser verlassen werden müssen. Ein Hilfsmittel sind dabei Erkundungsflüge. Laut dem Land Tirol war der Landeshubschrauber in dieser Wintersaison 66 Mal für die Lawinenkommissionen unterwegs, 42 Mal davon im besonders stark betroffenen Osttirol.
Die Lawinenkommissionen sind verpflichtet, genaue Aufzeichnungen über ihre Arbeit zu führen, sie dokumentieren diese auf einer Internetplattform des Landes. „Damit werden Entscheidungen und deren Grundlagen transparent und nachvollziehbar gemacht. Die Plattform bietet aber auch vielfältige Informationen und Materialien für die Arbeit der Kommissionen“, so Harald Riedl, Leiter der Lawinenkommissionsausbildung des Landes Tirol.
Plattform wird auch von Nachbarländern genutzt
In der vergangenen Wintersaison 2019/2020 wurden rund 5.250 Protokolle von Beobachtungen und Beurteilungen angelegt, im äußerst schneereichen Winter 2018/2019 waren es mehr als 7.750. Diese im Rahmen eines Interreg-Projekts im Jahr 2005 eingerichtete Plattform wird auch von Südtirol und Bayern genutzt.
Covid verändert auch die Schulungen
Außerdem sind die Kommissionen zu Schulungen verpflichtet. Durch die Covid-Situation werden mehr Kurse mit weniger Teilnehmern im Gelände vor Ort durchgeführt, theoretische Einheiten in geschlossenen Räumen wurden auf ein Minimum reduziert – mehr dazu in Konstante Schulungen gegen Lawinengefahr. Alle Mitglieder der Lawinenkommissionen sind über das Land Tirol unfall- und haftpflichtversichert.