Geisterfahrer-Tafel
APA/Hans Klaus Techt
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Verkehr

Deutlich weniger Geisterfahrer im Vorjahr

Die Zahl der Geisterfahrer auf den Tiroler Autobahnen ist im Vorjahr um fast ein Drittel zurückgegangen. Vor allem während der beiden Lockdowns im Frühjahr und im Herbst waren deutlich weniger Geisterfahrer unterwegs.

Genau 30 Mal hat die ORF Radio Tirol Verkehrsredaktion im Vorjahr vor einem Geisterfahrer warnen müssen. Das waren elf Geisterfahrermeldungen weniger als ein Jahr zuvor. Der bisherige Höchstwert stammt aus dem Jahr 2005 mit 73 Geisterfahrern. Am wenigsten Falschfahrer waren bislang im Jahr 1995 unterwegs, da waren es 29.

Die meisten Geisterfahrer – sieben – waren dabei auf der Brennerautobahn A13 zwischen Innsbruck und Matrei unterwegs, die wenigsten im Abschnitt Matrei-Brenner. Dort fuhr nur ein Autofahrer in der falschen Richtung.

Leere Europabrücke während der Quarantäne
APA/DÉNES SZÉCHÉNYI
Auf der A13 waren zwischen Innsbruck und Matrei in Tirol die meisten Geisterfahrer unterwegs

Im Verhältnis zur Gesamtlänge war die A13 damit eine der gefährlichsten Autobahnen in Österreich. Die Südautobahn (A2) blieb mit 68 Meldungen dabei die Autobahn mit den meisten Geisterfahrern.

A12: Drogenlenker als Geisterfahrer unterwegs

Einer der Geisterfahrer war am 30. Jänner ein 44-Lenker, der nach einer Polizeikontrolle bei Zirl auf der Inntalautobahn A12 als Geisterfahrer unterwegs war. Der Mann lieferte sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd, dabei wurden vier Dienstfahrzeuge der Polizei beschädigt – mehr dazu in Verfolgungsjagd: Drogenlenker gestoppt.

Beschädigte Pkws
Zeitungsfoto.at

Im September war ein 47-jähriger Alkolenker auf der Inntalautobahn bei Telfs als Geisterfahrer unterwegs. Als die Polizei den Klein-Lkw des Mannes stoppte, wendete der Mann und fuhr davon – mehr dazu in Alkoholisierter Geisterfahrer angehalten.

Rückgang besonders während der Lockdowns messbar

Österreichweit ging die Zahl der Geisterfahrermeldungen um 17 Prozent zurück. 346 gezählte Geisterfahrer bedeuten die geringste Jahresgesamtzahl an Geisterfahrern seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1994. Hauptgrund für den Rückgang war der schwächere Verkehr durch die Pandemie. Besonders deutlich zeigte sich der Rückgang während der Lockdowns im Frühjahr und ab November.

Nicht nur in Tirol sondern auch im Rest Österreichs gab es im Vorjahr keinen Toten bei einem Unfall mit einem Geisterfahrer. 2019 starb eine Frau. Insgesamt ereigneten sich nach Angaben des Innenministeriums sieben Unfälle, an denen Geisterfahrer beteiligt sind, dabei wurde eine Person leicht verletzt.