Notburg Perkhofer wurde im Wohn- und Pflegeheim Mieming als erste Tirolerin gegen das Coronavirus geimpft
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Gesundheit

70 CoV-Impfungen im Pflegeheim Mieming

Parallel zu anderen Bundesländern sind am Sonntag auch in Tirol die ersten Personen gegen das Coronavirus geimpft worden. 70 Personen im Pflegeheim Mieming (Bezirk Imst) bekommen zunächst die erste von zwei notwendigen Impfungen.

Das Land Tirol selbst wollte rund um den Impfstart keinen Medienrummel auslösen und machte im Vorfeld keine Angaben dazu, wo die ersten Tiroler Impfungen stattfinden. Bekannt gegeben wurde im Vorfeld nur, dass die ersten Impfungen in einem Alten- und Pflegeheim stattfinden. Das Bundesheer, das für den Transport des Impfstoffs zuständig ist, bestätigte am Sonntagvormittag schließlich, dass Impfdosen neben Seniorenwohnheimen in Graz, Salzburg, Dornbirn und Bregenz auch nach Mieming gingen.

Am frühen Nachmittag meldete das Land, dass eine 95-jährige Heimbewohnerin in Mieming als erste Person in Tirol gegen das Coronavirus geimpft wurde. Am ersten Tag seien 13 Impfungen im dortigen Heim verabreicht worden. Insgesamt werden 70 Personen, darunter auch Beschäftigte, im Heim geimpft. Medien wurden im Zuge des Impfstarts nicht zugelassen. Das sei auch eine Frage der Sicherheit, hieß es. Es müsse auf jeden Fall vermieden werden, dass das Virus von außen in das Heim eingeschleppt werde. Das Land stellte dann aber selbst Bildmaterial von der Übergabe es Impfstoffs und der ersten Impfung in Mieming zur Verfügung.

Mieminger Heimleiter Gerhard Peskoller, die 95-jährige Notburg Perkhofer und der Arzt Georg Offer, der die Impfungen in Mieming durchführte
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Die 95-jährige Notburg Perkhofer, die als erste Person in Tirol gegen das Coronavirus geimpft wurde, zusammen mit dem Mieminger Heimleiter Gerhard Peskoller (links) und dem durchführenden Arzt Georg Offer

Verteilung des Impfstoffs auf dem Landweg

Der erste Impfstoff traf in der Nacht zum Stefanitag in Österreich ein und wurde zunächst in Wien-Simmering gelagert – mehr dazu in Erste Impfdosen in Wien angekommen. Das Bundesheer lieferte sie dann auf dem Landweg, nicht wie ursprünglich kolportiert per Hubschrauber, in die westlichen Bundesländer aus. Begründet wurde das mit Kostengründen. „Das Bundesheer hat die erste Lieferung des Corona-Impfstoffes an die vorgesehenen Senioren- und Pflegeheime in den Bundesländern Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Steiermark abgeschlossen“, bestätigte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Sonntagvormittag.

Der Mieminger Heimleiter Gerhard Peskoller konnte am Vormittag des 27. Dezembers den vom Bundesheer gelieferten Impfstoff in Empfang nehmen
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Am Sonntagvormittag lieferte das Bundesheer den Impfstoff an das Wohn- und Pflegeheim Mieming

Mitte Dezember war man beim Land noch davon ausgegangen, dass die ersten CoV-Impfungen in Tirol erst im Jänner stattfinden – mehr dazu in Wie der Impfstoff verteilt werden soll. Kurz vor Weihnachten wurde dann bekannt, dass der Impfstoff noch vor dem Jahreswechsel geliefert werden. Zunächst bekommt Tirol ein paar hundert Impfdosen zugeteilt. Eine erste, richtige Impfwelle soll Anfang 2021 stattfinden. Dann sollen in Tirol zunächst 24.000 Impfdosen zur Verfügung stehen, die angesichts der notwendigen Zweifach-Impfung für 12.000 Personen ausreichen.

Impfstoff als „Perspektive für Ende der Pandemie“

Als Wende im Kampf gegen das Coronavirus bezeichnete Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Sonntag den Impfstart: „Wir alle sehnen uns ein Ende dieser Pandemie herbei – der Impfstoff offenbart uns dafür eine Perspektive.“ Mit den Impfungen in Mieming sei nun ein erster Schritt getan. Platter bedankte sich bei allen Beteiligten für die Organisation dieser CoV-Impfungen in Tirol.

Der Leiter des Wohn- und Pflegeheims Mieming, Gerhard Peskoller, betonte, dass die Impfung für die Heimbewohnerinnen und – bewohner neben dem Gesundheitsschutz auch einen Schritt zur sozialer Normalität biete. Die strengen Sicherheitsmaßnahmen in der Pandemie mit Besuchsbeschränkungen und Verboten würden die Gefahr der Vereinsamung bringen. Der Heimleiter appellierte in einer Aussendung des Landes vor allem an alle Menschen, die im Gesundheitswesen tätig sind, sich impfen zu lassen – „zum Wohle der eigenen Gesundheit und im Rahmen der Fürsorgepflicht gegenüber den zu pflegenden Personen“.