Illustration zum Thema " Waffen / Jagd": Ein Jäger sieht durch das Zielfernrohr seines Gewehrs (Gestellte Szene)
APA/BARBARA GINDL
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Tiere

Jäger haben zu wenige Tiere geschossen

Die Tiroler Jäger können die vorgegebenen Abschussquoten in diesem Jahr nicht einhalten. Das sagte Landesjägermeister Anton Larcher. Vor allem das Rotwild werde durch die Störungen durch Menschen immer scheuer und sei kaum noch zu sehen.

Das Jagdjahr endet Ende März 2021, die Schonzeit für die scheuen Wildarten beginnt aber bereits am 1. Jänner. Eine genaue Bilanz sei dann Mitte Jänner möglich, sagte Larcher. Allerdings zeige sich schon jetzt, dass die Abschusserfüllung heuer in vielen Gebieten deutlich schlechter ausfallen werde, als in den vergangenen Jahren.

Eine Rolle spiele dabei wohl auch die Pandemie, so der Landesjägermeister. Durch die Quarantänebestimmungen hätten die Menschen nämlich den Wald zur Freizeitgestaltung und zum Sporteln genutzt. Dafür habe er Verständnis, so Larcher.

Wild wird durch die Menschen immer scheuer

Zum Teil würden Skitourengeher in der Nacht mit Stirnlampen quer durch Wildfütterungen fahren, schilderte er. Auswirkungen seien jedenfalls vielerorts spürbar. Das Wild werde immer scheuer. Das Rotwild reagiere auf Störungen sehr sensibel, sodass es die Jäger kaum mehr sehen würden, da es nur noch in der Nacht unterwegs sei. Das bereite ihm große Sorgen, sagte Larcher. Er führe die schlechte Abschusserfüllung auch auf diese Störungen zurück.

Landesjägermeister Larcher will sich deswegen weiter für Wildruheflächen – also ungestörte Rückzugsorte für die Tiere – einsetzen.

Landesjägermeister für niedrigere Mindestabschusszahl

Ein großes Thema neben der Rückkehr des Wolfs nach Tirol war im ablaufenden Jahr auch die TBC-Bekämpfung samt umstrittenen Abschussvorgaben im Außerfern – mehr dazu in Massenabschuss von Rotwild im Außerfern. Obwohl sich die Jägerschaft sehr bemüht habe, liege man hinter den Erwartungen zurück, sagte Larcher. Er wünsche sich, zusammen mit der Politik Lösungen zu erarbeiten, sodass ein Mindestabschuss festgesetzt werde. Dieser Wert könnte bei 80 Prozent von dem Wert liegen, der bisher galt. Dort, wo die Bejagung leichter sei, könne man den Mindestabschuss durchaus überschreiten, schlug Larcher vor.

Aus dem Büro des für die Jagd zuständigen Landesrates Josef Geisler (ÖVP) hieß es dazu, dass man sich in einem ständigen partnerschaftlichen Austausch befinde. Es würden also Gespräche geführt.