Ein Wolf streift durch den Wald
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Tiere

Massiver Anstieg bei Rissen durch Wölfe

Die Zahl der gerissenen Tiere durch große Beutegreifer wie Wölfen ist heuer in Tirol massiv gestiegen. Dementsprechend vervierfachte sich die Summe der Entschädigungszahlungen. Das zeigen vorläufige Zahlen.

Laut Aufzeichnungen des Landes wurden vom Jahr 2009 bis zum Jahr 2019 in Tirol 41 Schafe und Ziegen nachweislich von einem Wolf gerissen, wobei in den Jahren von 2011 bis 2016 kein einziges gerissenes Tier dokumentiert wurde. Heuer waren bislang rund 140 gerissene Schafe und Ziegen einem Wolf zuzuordnen.

Entschädigung auch für vorzeitig abgetriebene Tiere

In Tirol wurden seit Jänner diesen Jahres acht verschiedene Wölfe nachgewiesen, die Schafe oder Ziegen gerissen haben. Das Land Tirol zahlt für jedes gerissene Tier eine Entschädigung. Auch für abgestürzte oder vermisste Tiere gibt es eine Entschädigung, wenn in dieser Gegend ein Beutegreifer nachgewiesen wurde. Für insgesamt 192 gerissene, vermisste oder abgestürzte Tiere wurden heuer bislang 45.500 Euro an Entschädigungen ausbezahlt. Einige Anträge sind jedoch noch ausständig oder in Bearbeitung, hieß es vom Land.

Karte mit markierten Punkten, dort wo Beutegreifer Tiere gerissen haben
Land Tirol
An den gelben Punkten wurden heuer Wölfe nachgewiesen

Finanzielle Entschädigungen werden auch für vorzeitig abgetriebene Tiere ausbezahlt. Heuer wurden bisher für rund 1.000 solcher Fälle rund 20.000 Euro an Futterkosten ausbezahlt. Auch hier sind laut Land noch Anträge ausständig. 2019 betrug die Entschädigungssumme für insgesamt 136 vorzeitig abgetriebene Tiere 1.050 Euro.

Förderung von Herdenschutzmaßnahmen

Im Juli einigte sich der Tiroler Landtag auf einen Drei-Stufenplan mit Herdenschutz-Projekten und einer Wolf-Studie – mehr dazu in Beschluss für Herdenschutz und Wolf-Studie. Heuer und im kommenden Jahr sollen Herdenschutzmaßnahmen in Tirol mit jeweils 500.000 Euro gefördert werden. Dabei geht es um die Prävention von Schäden durch große Beutegreifer.