Flugzeug der Austrian steht am Innsbrucker Flughafen
ORF
ORF
Wirtschaft

Kritik am Vorgehen der AUA in Innsbruck

Die Austrian Airlines (AUA) hat mit Ende Oktober am Flughafen Innsbruck die Crew-Base für Flugbegleiter und Piloten geschlossen. Davon sind 40 Mitarbeiter betroffen, deren Dienstort von Innsbruck nach Wien verlegt werden soll. Scharfe Kritik daran kommt vom Betriebsrat und dem Tiroler ÖGB.

Wegen der Verlegung der Mitarbeiter von Innsbruck nach Wien laufen noch zwei arbeitsgerichtliche Verfahren, sagt Andreas Geldner, der stellvertretende Bord-Betriebsratsvorsitzende der AUA. Die betroffenen Flugbegleiter und Piloten würden so sprichwörtlich in der Luft hängen.

"Keiner weiß, was mit seinem Dienstort passiert. Der verschlechternden Versetzung nach Wien haben wir als Betriebsrat nicht zugestimmt, da in keiner Weise an eine soziale Abfederung gedacht wurde. Und wir appellieren hier nachdrücklich an die soziale Verantwortung der AUA“, so Geldner.

Startendes Flugzeug am Flughafen Innsbruck
Zeitungsfoto.at
Die Crew soll in Zukunft in Innsbruck keine Basis mehr vorfinden

Auch der Wartungsbetrieb mit 30 Mitarbeitern soll von Innsbruck nach Wien verlegt werden. Das kündigte am Donnertag die AUA an – mehr dazu in AUA streicht Jobs in Innsbruck. Am Flughafen Innsbruck würden damit nur mehr die 31 Check-In Mitarbeiter der AUA verbleiben.

Gewerkschaft fordert fairen Sozialplan

Kritik am Vorgehen des Flugunternehmens kommt auch vom Gewerkschaftsbund. „Seit Jahren versprach das Management eine Standortgarantie. Was diese Zusagen wert sind, sieht man jetzt. Da darf die Politik nicht zuschauen“, erklärte ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth.

Er forderte vom Unternehmen einen fairen Sozialplan und die Berücksichtigung individueller Lebenssituationen der Arbeitnehmer. Mitarbeiter würden ein Angebot erhalten, nach Wien zu wechseln. Das sei ein unmoralisches Angebot, denn es gehe schließlich um Existenzen und Familien, so Wohlgemuth. Er erwartete sich ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu einer bestmöglichen sozialen Lösung im Sinne der Arbeitnehmer. Denn immerhin würden „Staatshilfen großzügig ausgeschüttet“, so Wohlgemuth in einer Aussendung.