CORONAVIRUS: ANKUNFT „OS 066“ DER AUSTRIAN AIRLINES AUS CHIGAGO
APA/HERBERT P. OCZERET
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Wirtschaft

AUA streicht Jobs in Innsbruck

Austrian Airlines will weitere Arbeitsplätze am Flughafen Innsbruck abziehen. Der Wartungsbetrieb soll in Wien zentralisiert werden. Davon sind 30 Mitarbeiter in Innsbruck betroffen. Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) hat den Verlust über den Sommer ausgeweitet.

Die AUA hat entschieden, dass künftig alle Flugzeuge in Wien stationiert sein werden. Damit kommt es auch zu einer Zentralisierung der Flugzeugwartung. Dementsprechende Gespräche mit den 30 betroffenen Mitarbeitern in Innsbruck würden bereits laufen. Sie bekommen Angebote, nach Wien zu wechseln. Auch in Graz, Salzburg und Linz soll der Wartungsbetrieb wegfallen.

Großes Minus kostet Arbeitsplätze

Bereits vor der Krise hat die AUA ein Sparprogramm vorgestellt. Durch die aktuelle Krisensituation sei dieses noch dringlicher geworden, hieß es heute in einer Aussendung.

Mit Ende Oktober wurde in Innsbruck bereits die Crew-Base für Flugbegleiter und Piloten geschlossen. Davon sind 40 Mitarbeiter betroffen, deren Dienstort von Innsbruck nach Wien verlegt werden soll. Dieser Versetzung hat der Betriebsrat allerdings nicht zugestimmt. Laut Andreas Geldner, dem stellvertretenden Bord-Betriebsratsvorsitzenden der AUA, laufen diesbezüglich noch zwei arbeitsgerichtliche Verfahren. Bis diese entschieden sind, würden die Mitarbeiter sprichwörtlich „in der Luft hängen“, so Geldner.

Am Flughafen Innsbruck verbleiben sollen hingegen die 31 Check-In-Mitarbeiter der AUA.

Massive Umsatzrückgänge

Die mit Staatsgeld gerettete Airline schrieb im dritten Quartal ein Minus von 106 Mio. Euro, wie sie am Donnerstag mitteilte. Auch für den Winter rechne man mit massiven Umsatzrückgängen. Noch sei man aber solid liquide, wird betont.

Voriges Jahr stand an dieser Stelle beim bereinigten operativen Ergebnis noch ein Gewinn von 70 Mio. Euro. „Corona hat uns das Sommergeschäft ordentlich versalzen“, erklärte Finanzvorstand Andreas Otto.

Zweiter Lockdown brachte weiteren Einbruch

Nach neun Monaten häufte die AUA bereits einen Verlust von 341 Mio. Euro an, nach einem Gewinn von 17 Mio. Euro im Vorjahr. Unbereinigt beträgt der Betriebsverlust 404 Mio. Euro. Der Umsatz brach um 74 Prozent auf 414 Mio. Euro ein. Die Kosten wurden auf 806 Mio. Euro halbiert. Bis Ende September flogen rund 2,7 Millionen Passagiere mit der AUA, das ist ebenfalls ein Einbruch um drei Viertel. Die Auslastung sank von 81 auf 65 Prozent und liege aktuell wegen des zweiten Lockdowns „unter 50 Prozent“.