Spieler der WSG trainieren am Rasen
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Trainingsauftakt der WSG mit Fragezeichen

Am Mittwoch hat die WSG Swarovski Tirol mit dem Training für die neue Saison begonnen. Noch wissen die Tiroler aber nicht, in welcher Liga sie spielen werden. Am Donnerstag soll entschieden werden, ob Mattersburg oder doch die WSG in der ersten Liga spielt.

Für die Spieler der WSG Swarovski Tirol ist es eine ganz eigene Situation. 20 Spieler stehen im Training, wie viele von ihnen in der kommenden Saison auch spielen werden, ist derzeit völlig unklar. Einige haben nämlich Verträge nur für die Bundesliga, andere wiederum nur für die Zweite Liga. Daneben trainieren auch Spieler, die vertragslos sind.

Derzeit nur lose Gespräche statt fixer Planungen möglich

Für seine Mannschaft sei das eine „blöde Situation“, weil man mit Spielern und Managern nur lose Gespräche führen könne und nicht fest planen könne – mehr dazu in WSG Tirol muss auf Entscheidung warten.

Thomas Silberberger

WSG-Trainer Thomas Silberberger hofft auf eine rasche Entscheidung

Alles hängt von der Entscheidung ab, ob der SV Mattersburg (SVM) Konkurs anmelden muss oder nicht. Mittwochabend könnte es bei der Hauptversammlung der Burgenländer schon die Antwort geben. Dann muss 240 Mitgliedern der Fahrplan für die Zukunft präsentiert werden.

Mattersburg braucht dringend einen Großinvestor

Am Donnerstag wird der Senat 5 der Bundesliga die Entscheidung treffen, ob der SVM in der ersten Liga bleibt oder ihm wegen verfehlter Kriterien die Bundesliga-Lizenz verweigert wird. Um den Fortbestand des Clubs im Profifußball zu sichern, braucht es allerdings frisches Geld – wohl in Form eines Großinvestors. Interessenten aus dem Ausland soll es dem Vernehmen nach geben, Gerüchte über prominente Namen wie den US-amerikanischen Barnsley-Besitzer Chien Lee und den ungarischen Medienunternehmer Lorinc Meszaros verdichteten sich bis jetzt nicht.

Ligavorstand Christian Ebenbauer äußerte sich am Wochenende wenig optimistisch zum sportlichen Fortbestand der burgenländischen Mannschaft: „Ich kann es mir kaum vorstellen. Es ist noch nicht einmal bekannt, welche und wie viele Malversationen es von der Commerzialbank in Zusammenhang mit dem Verein gegeben hat“, sagte er zum „Kurier“. „Wie soll es da in so kurzer Zeit gelingen, alle Sicherheiten für eine ganze Saison zu gewährleisten?“

Wattens muss auf Entgegenkommen hoffen

Ein Lizenzentzug und damit – zunächst – die Eingliederung in die zweite Spielklasse steht für Mattersburg im Raum. Wird sogar die Lizenz und die Zulassung entzogen, folgt ein Ausscheiden aus der Bundesliga. Dann obliegt es dem Landesverband zu entscheiden, wo der Club wiedereingegliedert wird.

Spieler der WSG trainieren am Rasen
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Mögliche Protestfristen bis in den September hinein sorgen vor allem beim sportlichen Absteiger WSG Tirol für Unmut. Die Tiroler könnten unverhofft in der Bundesliga bleiben, müssen derzeit aber parallel für zwei Ligen planen. Appelle der Liga an die Vernunft hallten bis jetzt zaghaft ins Burgenland, Ebenbauer meinte immerhin: „Es gibt eine Eigenverantwortung, die hat damals etwa Grödig mit dem Lizenzverzicht wahrgenommen.“

SVM könnte mit Punkteabzug in neue Saison starten

Kommt es in Mattersburg zu einem erfolgreichen Sanierungsverfahren, würde dem Club allerdings – theoretisch – der Zwangsabstieg erspart bleiben. Die Liga hat wegen der Coronavirus-Krise die finanziellen Kriterien im Lizenzierungsverfahren aufgeweicht, die Folge wäre etwa ein Sechspunkteabzug für die kommende Saison.

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg für den 2018/19 mit einem Budget von 11,34 Millionen Euro ausgestatteten Verein. Denn verhärten sich etwa die Indizien um künstlich aufgeblasene Sponsorverträge beim SV Mattersburg, könnte die Liga ein erneutes Verfahren einleiten.