Verkehr

BBT: Durchschlag des Erkundungsstollens

Am Montag ist der Durchschlag des Erkundungsstollens des Brenner-Basistunnels (BBT) im Gemeindegebiet von Steinach am Brenner geglückt. Damit sind die beiden größten Baustellen des BBT auf österreichischem Projektgebiet verbunden.

Von Norden Richtung Süden hatte sich die Tunnelbohrmaschine „Günther“ durch insgesamt 16,7 Kilometer Gestein gebohrt. Richtung Norden musste die Röhre auf 1,7 Kilometer Länge mittels Sprengvortrieb ausgebrochen werden.

Damit war am Montag um 8.27 Uhr die Verbindung der beiden Baulose Tulfes-Pfons und Pfons-Brenner, die beiden größten Baustellen des BBT auf österreichischem Projektgebiet, hergestellt, teilte die BBT SE am Montag mit. Der BBT ist damit auf 36 Kilometer Länge von Tulfes bis St. Jodok durchgängig verbunden und befahrbar. Dadurch erhöhe sich auch der Sicherheits- bzw. Logistikfaktor für die künftigen Arbeiten, hieß es.

Durchschlag BBT

Das Baulos Tulfes-Pfons umfasst insgesamt fünf Tunnel. Der knapp sechs Kilometer lange Hauptstollen mit einem Querschnitt von 70 Quadratmetern sei bereits fertig, teilte die Strabag in einer Aussendung mit. Ebenfalls bereits abgeschlossen sind der 9,7 Kilometer lange Rettungsstollen, ein 6,8 Kilometer langer Verbindungstunnel sowie ein Sicherheits- und Logistiktunnel mit 3,9 Kilometer Länge. Der Erkundungsstollen war damit der letzte Tunnel im Baulos, an dem noch Vortriebsarbeiten geleistet wurden.

Tunnelröhren und Erkundungstollen

Der BBT besteht aus zwei 8,1 m breiten Tunnelröhren, die in einem Abstand von 40 bis 70 Meter verlaufen. Sie werden eingleisig bestückt, sodass die Züge im Einbahnverkehr durch die beiden Tunnel fahren. In Abständen von 333 m verbindet ein Stollen, ein sogenannter Querschlag, die zwei Röhren. Die Querschläge dienen in Notfallsituationen als Fluchtweg.

Durchschlag des Erkundungsstollens geglückt
APA/Strabag/BBT SE

Der durchgehende Erkundungsstollen befindet sich mittig zwischen den zwei Haupttunnelröhren, zwölf Meter darunter, und ist mit fünf bis sechs Meter Durchmesser kleiner als sie.

Inbetriebnahme des BBT könnte sich verzögern

Der Rechnungshof stellte im Mai eine spätere Inbetriebnahme des BBT in Aussicht. Die Rede war von Anfang 2030, wobei mögliche Effekte der Coronavirus-Krise noch nicht berücksichtigt seien. Später sprach auch die BBT-Gesellschaft davon, dass sich die Inbetriebnahme bis 2030 verschieben werde – mehr dazu in Auch BBT-Gesellschaft glaubt an Verzögerung