Coronavirus-Tests
APA/HANS KLAUS TECHT
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Gesundheit

CoV-Positive womöglich nicht ansteckend

Ein Großteil der wenigen CoV-Neuinfizierten, die derzeit in Tirol verzeichnet werden, sind „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ nicht mehr ansteckend. Sie haben die Krankheit durchgemacht, ohne es zu wissen. Das sagte Anita Luckner-Hornischer von der Landessanitätsdirektion am Mittwoch.

Die Zahl der Neuinfektionen, die im Dashboard Tirol aufscheinen, sind gering. Von Dienstagabend bis Donnerstagmorgen kamen drei Personen dazu, bei denen das Coronavirus per PCR-Test nachgewiesen werden konnte. Und da stellt sich für viele die Frage, wo sich die Tirolerinnen und Tiroler in diesen Tagen noch anstecken.

Jeder Ansteckung wird nachgegangen

In der Landessanitätsdirektion wird über die Ansteckungswege natürlich Buch geführt. Jeder Covid-19-Erkrankung wird nachgegangen, um die Kette so schnell wie möglich zu unterbrechen. Anita Luckner-Hornischer stellt schon seit Wochen fest, dass 60 Prozent der Neuinfizierten in Tirol wohl schon im März erkrankten, die Erkrankung einem leichteren Infekt glich und diese somit nicht gemeldet wurde.

Im Rahmen der Screenings, die im Auftrag des Landes durchgeführt werden, kommen Fälle wie diese nun an das Tageslicht, so Luckner-Hornischer: „60 Prozent haben einen positiven PCR-Test, weisen aber keine klinische Symptomatik auf. Diese Personen berichten von einer Covid-ähnlichen Erkrankung in der Vergangenheit. Über einen Rachenabstrich (PCR-Test) können Reste des Coronavirus noch mehr als 37 Tage danach festgestellt werden. Wir gehen davon aus, dass diese Personen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ansteckend sind. Nach den Vorgaben des Gesundheitsministeriums müssen sie trotzdem zwei Wochen lang im Heimquarantäne.“

Großflächige Testungen in vielen Bereichen

Schon seit Längerem wird in Tirol großflächig getestet. In den Pflegeeinrichtungen wird bereits mit einem zweiten Durchlauf begonnen, in den letzten Wochen wurden auch die Lehrer auf Covid-19 getestet – mehr dazu in CoV-Tests an Schulen: Ein positiver Fall und Altersheimbewohner werden durchgetestet. Auch in dem mit Mitte Juni anlaufenden Tourismus will das Land auf Nummer sicher gehen – mehr dazu in CoV: Tourismusmitarbeiter werden getestet. Insgesamt wurden bisher 71.300 Menschen in Tirol auf das Coronavirus getestet.

Manche Infektionen sind nicht zuordenbar

Die restlichen 40 Prozent der Neuinfizierten teilen sich wiederum in zwei Gruppen, so die Landessanitätsdirektion. Die eine Gruppe kann einem Cluster zugerechnet werden. So ein Fall ist der Kochlehrling im Zillertal, der Kontakt in Wien rund um ein Post-Verteilerzentrum hatte – mehr dazu in CoV-Fall in Hippach: Umfeld negativ getestet. Die andere Gruppe kann nicht zugeordnet werden. Wo und wann ihre Ansteckung stattgefunden hat, bleibt unklar.