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Politik

CoV: Tourismusmitarbeiter werden getestet

Die Öffnung der Grenzen zwischen Deutschland und Österreich mit 15. Juni ist für Tirols LH Günther Platter (ÖVP) eine „wichtige Botschaft für die gesamte Branche“. Er kündigte für die kommende Zeit „massive Testungen“ von Mitarbeitern in den Tourismusbetrieben an.

Die Testungen seien notwendig, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten. Im Falle des Auftretens eines positiven Coronavirus-Falls soll künftig der ausländische Gast in sein jeweiliges Heimatland in Quarantäne gebracht werden, so Platter.

Taskforce für Abkommen mit Deutschland

Hier brauche es bilaterale Übereinkommen. Im Falle Deutschlands arbeite gerade eine Taskforce auf Bundesebene an einem solchen Abkommen. Innenminister, Außenminister und Gesundheitsminister seien daran beteiligt. Die Grenzöffnung sei „die größte Unterstützung für den Tourismus in Tirol. Nun ist Planbarkeit gegeben“, so Platter am Mittwoch im Tiroler Landtag.

Schrittweise Grenzöffnungen

Mittwochfrüh wurde bekannt, dass einzelne kleine Tiroler Grenzübergänge bereits für Landwirte, Forstarbeiter und Fußgänger geöffnet worden sind. Am Freitag tritt eine weitere Öffnung in Kraft, dann soll es auch an den größeren Grenzübergängen nur noch stichprobenartige Kontrollen geben. Details dazu würden erst von der Europäischen Union, Deutschland und Österreich erarbeitet. Ab 15. Juni sollen dann alle Grenzübergänge Richtung Deutschland wieder ungehindert passierbar sein. Die Grenze zu Italien bleibt noch dicht – mehr dazu in Grenzen werden am 15. Juni geöffnet.

Hotellerie braucht Plan zum Hochfahren

Der Obmann der Sparte Hotellerie in der Wirtschaftskammer Mario Gerber meinte am Mittwoch, die Grenzöffnung sei ein erster Schritt, um den Betrieben wieder eine Perspektive zu geben. Jetzt brauche es einen „Hochfahr-Plan“, so Gerber: „Tirol ist schon mit konkreten Vorschlägen an den Bund herangetreten, doch leider gibt es von Gesundheitsminister Anschober noch keine konkreten Antworten." Die wichtigste Frage sei, welche Maßnahmen im Falle einer Covid-19-Erkrankung im Hotel zu treffen seien, meinte Gerber: „Eine komplette Hotelschließung kann dabei nicht die Antwort sein, es braucht eine flächendeckende Testinfrastruktur, um im Fall der Fälle schnell Klarheit zu schaffen und Betroffene isolieren zu können.“

Grüne: „Echter Hoffnungsschimmer“

Der Tourismussprecher der Tiroler Grünen, Georg Kaltschmid, gab sich am Mittwoch abwartend, sah die geplante Grenzöffnung aber als „echten Hoffnungsschimmer“. Auch die von Platter angekündigte Neuausrichtung des Tourismus Richtung mehr Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und Erholung sei positiv. Hier stehe man am Beginn einer Debatte und möglicherweise vor einem großen Umbruch.

Er betonte, dass die am Dienstag beschlossenen 15,3 Tourismus-Millionen, in denen auch das Berg-Paket um fünf Millionen enthalten ist, vor allem für die Hütten wichtig seien – mehr dazu in Tirol will Tourismus wieder ankurbeln. Diese müssten teilweise erhebliche Adaptierungen vornehmen, um Hygiene- und Abstandsregeln zu erfüllen. Gerade im kommenden Sommer sei es wichtig, die Infrastruktur in der Bergwelt sicherzustellen, so der Grüne.