Feuerwehreinsatz bei Brand
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Umwelt

Hohe Waldbrandgefahr in Tirols Wäldern

Das Land hat am Mittwoch vor einer großen Waldbrandgefahr gewarnt. Grund seien die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen. Osterfeuer sind verboten, Landwirte sollen von Zweckfeuern Abstand nehmen.

Wie ein Feuer in einem bewaldeteten Gebiet leicht außer Kontrolle geraten kann, hat der Dienstag gezeigt: In Kirchdorf wollte ein Landwirt Reisig, alte Stauden und abgestorbenes Gras auf seinem Grund verbrennen. Das Feuer geriet wegen des Windes außer Kontrolle. Die Feuerwehren waren bis zum Abend mit dem Wald- und Wiesenbrand beschäftigt.

Brandursache in Patsch noch unklar

Und in Patsch entstand ein Böschungsfeuer direkt neben der Brennerautobahn. Mit Stand Mittwochmittag konnte noch kein Brand aus gegeben werden. Die Brandursache ist noch unklar, so die Polizei. Möglicherweise war ein Funkenflug Auslösen, zum Zeitpunkt der Entstehung des Feuers ist ein Güterzug vorbeigefahren – mehr dazu in Brände sorgen für Großeinsätze.

Feuerwehreinsatz bei Brand
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Bis Mittwochmittag hatten die Feuerwehren alle Hände voll zu tun, um das Feuer entlang der Brennerautobahn unter Kontrolle zu bekommen.

Besonders kritisch an sonnseitigen Lagen

Tirols Landesforstdirektor Josef Fuchs sprach am Mittwoch von einer kritischen Situation in den Tiroler Wäldern. Der Waldboden sei extrem trocken, die neuen Gräser noch nicht gewachsen: „Aufgrund des geringen Niederschlags und der hohen Temperaturen ist derzeit vor allem in den sonnseitigen Lagen bis ca. 1.500 Meter hinauf eine sehr hohe Waldbrandgefahr gegeben. Es gibt derzeit sehr viel altes, trockenes Gras am Boden, das sehr leicht entzündbar ist“, so Fuchs.

Jänner und März überdurchschnittlich trocken

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Innsbruck bestätigte die Trockenheit. Laut Meteorologin Monika Weiss, gab es im Jänner nur die Hälfte des sonst üblichen Niederschlags, in Osttirol gar nur 20 Prozent des Solls. In Lienz gab es im Jänner gar keinen Niederschlag, so Weiss. Im Februar wurde zwar in Nordtirol mit einem Plus von 68 Prozent weit mehr Niederschlag gemessen als sonst üblich, dafür sei der März wieder sehr trocken gewesen. Im März habe es wieder nur 60 Prozent des Normalniederschlags gegeben.

Appell an die Bevölkerung

Landesforsdirektor Josef Fuchs richtete deshalb einen dringenden Appell an die Bevölkerung, die sich nach der dreiwöchigen rigorosen Verkehrsbeschränkung des Landes wieder viel in den Tiroler Wäldern aufhält: „Bitte ja kein Feuer entzünden. Keine Zigaretten wegwerfen, und der dringende Appell an die Landwirte: bitte jetzt keine Reisighaufen verbrennen. Bitte mit diesen Arbeiten bis nach dem nächsten Regen warten.“

Derzeit bestimmt allerdings ein stabiles Hoch das Wetter, so Monika Weiss von der ZAMG. Der nächste Regen sei laut derzeitigen Modellen von Ostermontag auf Dienstag zu erwarten. Ob dieser Niederschlag die Situation in den Tiroler Wöldern entschärft, ist fraglich.