Fieberthermometer
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Coronavirus

CoV: Gesundheitschecks an Grenze zu Italien

Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitagabend verkündete, wird es ab kommender Woche punktuelle Fieberkontrollen an der Grenze zu Italien geben. Einige Stunden vorher hatte das Gesundheitsministerium Südtirol vorübergehend als „Risikogebiet“ gelistet gehabt.

Wie die österreichische Bundesregierung am Freitag verkündete, soll es ab kommender Woche „punktuelle Gesundheitschecks“ an den Grenzübergängen zu Italien geben. „Sie können sich das so vorstellen, dass die Polizei natürlich geschult darin ist, auszuwählen, bei welchem Auto macht das Sinn und bei welchem nicht, insbesondere aufgrund der Kennzeichen“, so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Außerdem gebe es Gesundheitspersonal, das diese Fiebermessungen dann wie an den Flughäfen durchführen könne, so Kurz. Am Flughafen Wien-Schwechat etwa gibt es ja bereits Fieberchecks – mehr dazu in Ab Donnerstag Fieberchecks auf Flughafen.

„Grenzverkehr reduzieren“

Zum einen würden solche Kontrollen ermöglichen, tatsächlich infizierte Personen anzutreffen, deren Einreise zu verhindern und unter Quarantäne zu stellen. Zum anderen erhoffe sich die Regierung durch solche Gesundheitschecks eine „stärkere Bewusstseinsbildung“ und eine „gewisse Reduktion des Grenzverkehrs und dass von nicht notwendigen Reisen in Risikogebiete noch intensiver Abstand genommen wird“, erklärte Kurz. Dadurch werde die Chance einer Ausbreitung weiter reduziert.

Zusätzlich streicht die Regierung ab Montag Direktflüge nach Mailand und Bologna, sowie in den Iran und nach Südkorea. Flugpassagiere aus Drittstaaten brauchen als Einreisevoraussetzung außerdem eine Arztbestätigung.

Gesundheitsministerium setzte Südtirol auf Liste

Nachdem am Donnerstagabend das deutsche Robert-Koch-Institut Südtirol als Coronavirus-Risikogebiet eingestuft hatte, riet auch das deutsche Auswärtige Amt von nicht dringenden Reisen nach Südtirol ab – mehr dazu in Südtirol ist für Deutschland ein Risikogebiet.

Am Freitagnachmittag hatte dann auch das österreichische Gesundheitsministerium Südtirol beziehungsweise die Provinz Bozen für einige Stunden auf die Liste der „Regionen, in denen von anhaltender Übertragung von SARS-CoV-2 ausgegangen werden muss“ gesetzt. Eine Reisewarnung des Außenministeriums war allerdings nicht angehängt worden.

Screenshot der Website des Gesundheitsministeriums von 17.40 Uhr
ORF/Roberta Hofer
Kurze Zeit war Südtirol am Freitagabend auf der Seite des Gesundheitsministeriums als Riskikogebiet gelistet gewesen

Südtiroler hätten Konzert nicht besuchen dürfen

Die Risikoeinschätzung des Gesundheitsministeriums sorgte dennoch in Tirol für Aufregung: Die Innsbrucker Veranstaltungsbehörde reagierte und untersagte in einem Bescheid, dass Menschen aus Südtirol am Konzert von Andrea Berg am Freitagabend in der Olympiahalle teilnehmen dürfen. Eine dementsprechende Medieninformation der Olympiaworld Innsbruck wurde ausgesendet.

Nur kurze Zeit später wurde diese Entscheidung in der Einsatzleitung des Landes Tirol revidiert. Man sei in einer seriösen Risikoabschätzung zum Schluss gekommen, dass diese Maßnahme nicht notwendig sei, so Innsbrucks Sicherheitsbeauftragter Elmar Rizzoli gegenüber ORF Tirol. Deshalb wurde diese Entscheidung auch wieder zurückgenommen. Kurze Zeit später war Südtirol auch auf der Website des Gesundheitsministeriums nicht mehr als Risikogebiet gelistet.

Wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Freitagabend bestätigte, seien Absagen von Großveranstaltungen, wie es sie in vielen Ländern bereits gibt, aktuell nicht notwendig.